Die Queen in der Königsklasse: Rasende Zeitzeugin
Auch auf dem berühmtesten Siegespodest der Formel 1, hoch über der Start-Ziel-Geraden im königlichen Park von Monza, wurde am Sonntag Queen Elizabeth II gedacht. Das passte einerseits, weil die Mehrheit der Rennställe seine Wurzeln im Vereinigten Königreich hat, aber auch, weil die verstorbene Königin ein spezielles Verhältnis zur Königsklasse pflegte. Darf sie doch behaupten, am 13. Mai 1950 in Silverstone an der Seite ihres Vaters Zeitzeugin des allerersten Grand Prix der Formel 1 gewesen zu sein.
Wie auch die Rennserie verkörperte die Queen die Erinnerung an eine andere Zeit und blieb ein unerreichbares Massenphänomen.
Elizabeth galt obendrein als Autoliebhaberin, die in den eigenen vier Mauern selbst gerne hinter dem Steuer saß. Einen Führerschein hatte sie nie – und gar nicht nötig. Da Fahrerlaubnisse in Großbritannien in ihrem Namen ausgestellt wurden, sah das Gesetz nicht vor, dass sie sich selbst einen Schein ausstellt.
In guter Gesellschaft
Ausgerechnet in der Formel 1 wäre sie damit in guter und prominenter Gesellschaft gewesen. Als Max Verstappen im Jahr 2016 seinen ersten Grand-Prix-Sieg einfuhr, hatte er ebenfalls noch keine gültige Lizenz für den Straßenverkehr.
Die Queen wusste dennoch, was sie tat. Während ihres freiwilligen Militärdienstes gegen Ende des Zweiten Weltkrieges steuerte sie Lastwagen und absolvierte eine Ausbildung zur Mechanikerin.