Ein Star der Zukunft: Der beste Tennis-Teenager der Welt verzaubert Wien
Von Harald Ottawa
Nach dem Rückzug von Dominic Thiem verbergen sich Österreichs Hoffnungen hinter einem Namen: Joel Schwärzler. Der Vorarlberger war schon die Nummer eins bei den Junioren, im Profi-Zirkus ist er der fünftbeste 18-Jährige weltweit. Schwärzler hat schon ein bisserl etwas erreicht, doch die besten Teenager kommen aus anderen Ländern.
Zwei Namen darf man sich getrost wirklich für die Zukunft notieren. Allen voran jenen, auf den Jakub Mensik hört. Der Tscheche ist im Live-Ranking die Nummer 48 der Welt und steht bei den Erste Bank Open in Wien bereits im Viertelfinale. Am Donnerstag zeigte er am Heumarkt sein vielseitiges Können und schlug den Serben Miomir Kecmanovic 6:3, 7:6 und schlug 23 Asse.
Mensik ist am 1. September 19 geworden und nicht einmal fünf Monate älter als Schwärzler. Erst vor Kurzem brachte Mensik Superstar Novak Djokovic in Schanghai an den Rande einer Niederlage. „Er kämpfte sich ruhig nach oben und spielt die tschechische Schule, geradlinig und konsequent“, sagt Thomas Muster, Turnierbotschafter in Wien. „Er ist schon in der Jugend aufgefallen“, sagt Thomas Hammerl, ehemaliger CEO des Europäischen Tennisverbandes.
China im Vormarsch
Juncheng Shang ist nur ein paar Monate älter und im Liveranking die Nummer 50. er nimmt den Boom im chinesischen Tennis mit. Und er gewann im September beim Heimturnier in Chengdu sein erstes ATP-Turnier.
Von den 18-Jährigen darf man künftig auch mit dem US-Mann Learner Tien oder dem Brasilianer João Fonseca rechnen, der vor Schwärzler das Junioren-Ranking anführte, aber sich früher für die Profi-Tour entschied. In Spanien setzt man indes auf Martin Landaluce. „Er soll in Zukunft gemeinsam mit Carlos Alcaraz das spanische Tennis anführen“, sagt Hammerl.
Der jüngste Spieler in den Top 1.000 kommt aus Deutschland. Diego Dedura-Palomero ist der einzige 16-Jährige in den Top 1.000 und glühender Nadal-Fan. „Ich habe versucht, seine Vorhandschläge nachzumachen“, sagt der Linkshänder.
Bühne Wien
In Wien könnte man alle sehen. „Wir bemühen uns immer, den Spielern der Zukunft eine Chance zu geben“, sagt Turnierboss Herwig Straka. Jannik Sinner beispielsweise spielte als 18-Jähriger schon in Wien und kam regelmäßig bis 2023. da passt es, dass Schwärzler in Wien sein ATP-500-Debüt feiern durfte.