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Hoch im Kurs: Stabhochspringer Riccardo Klotz träumt vom Uraltrekord

Was denn das Schwierigste sei beim Stabhochspringen, wurde Riccardo Klotz zuletzt gefragt. „Alles ist schwierig“, antwortete der 23-jährige Tiroler und ergänzte mit einem Augenzwinkern. „Manchmal denke ich mir: Was habe ich mir denn da nur für einen Blödsinn angefangen?“

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Besagter Blödsinn ist ein Sport, der eine enorme Faszination ausübt. Weil jeder bereits beim bloßen Hinsehen erahnen kann, wie komplex und anspruchsvoll das Stabhochspringen ist und welche Fähigkeiten Athleten wie Riccardo Klotz, der beste österreichische Stabhochspringer der Gegenwart, doch mitbringen müssen.

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Rasanter Aufstieg

Tempo und Technik, Körperbeherrschung und Kraft, Nervenstärke und Akrobatik – „man kann sich das wie ein dynamisches Puzzle vorstellen. Es braucht sehr viel Zeit, bis man all diese Komponenten zusammengesetzt und verinnerlicht hat. Allein schon das Laufen mit dem Stab ist sehr kompliziert“, erzählt Riccardo Klotz.

5,77 Meter Hermann Fehringer (1991)

5,55 Meter Gerald Kager (1985)

5,51 Meter Riccardo Klotz (2022)

5,30 Meter Reinhard Lechner (1982)

5,30 Meter Martin Tischler (1994)

5.30 Meter Roland Schwarzl (2010)

Der 23-jährige Sportstudent ist gerade hoch im Kurs. Klotz hat in diesem Jahr seine Bestmarke auf 5,51 Meter geschraubt, nur zwei Österreicher sind je höher gesprungen als der Aufsteiger aus Scharnitz. Aber da war der 23-Jährige noch nicht auf der Welt, der österreichische Rekord datiert aus dem Jahr 1991 und liegt bei 5,77 m (Hermann Fehringer). „Ich möchte, dass da einmal mein Name steht“, sagt Klotz.

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Einzigartiges Ambiente

An diesem Samstag geht der Tiroler in seiner Heimat auf Höhenjagd. Für die prestigeträchtige Golden Roof Challenge wird mitten in Innsbruck die größte mobile Leichtathletikanlage der Welt (83,30 Meter lang, 25 Tonnen schwer) aufgestellt. Das Meeting hat unter Stabhoch- und Weitspringern Kultcharakter, „das Ambiente ist einzigartig“, sagt Klotz.

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Zu seinem Heimvorteil gehört auch die Gewissheit, dass er beim Bewerb nicht unverhofft ohne seine Sportgeräte dasteht. Wenn Stabhochspringer auf Reisen gehen, dann können sie einiges erzählen. Der Diskus von Olympia-Medaillengewinner Lukas Weißhaidinger mag ins Handgepäck passen, aber so ein unhandlicher 5 Meter langer Stab stellt die Athleten bei der Fahrt zu internationalen Wettkämpfen mitunter vor Probleme. Immer wieder verschwinden Stäbe bei Flugreisen.

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Auf das Material der Konkurrenz zurückgreifen ist allerdings auch keine Lösung. Die Kunststoffstäbe, die zwischen 600 und 1200 Euro kosten, sind meist individuell angepasst, der Härtegrad richtet sich nach der Kraft der Sportler. „Ich habe immer sechs bis zehn Stäbe dabei“, erklärt Riccardo Klotz.

Sie sind seine Aufstiegshilfe für das nächste Ziel, das er für diese Saison ausgerufen hat. „Ich will zur EM in München“, sagt der Tiroler.

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