Werden die Ultras Rapid Trikotsponsor von Wacker Innsbruck?
Von Christoph Geiler
Als Rapid vor einer Woche im Tivolistadion auf WSG Tirol traf, bekamen die Gästefans ungewöhnliche Gesellschaft. Ein Vorstandsmitglied des FC Wacker Innsbruck war ebenfalls im Gästesektor. Schon seit einigen Wochen gibt es eine Achse Tivoli - Hütteldorf und dieser Austausch könnte jetzt sogar so weit führen, dass sich der Block West auf den Trikots von Wacker Innsbruck verewigen darf.
Sie haben richtig gelesen. Die Ultras Rapid sind drauf und dran, beim langjährigen Rivalen Trikotsponsor zu werden. In den vergangenen Wochen hat sich der harte Kern der Rapid-Fans solidarisch erklärt und den finanzschwachen Zweitligisten aktiv bei seinem „Spiel gegen die Zeit“ unterstützt.
Bei dieser gelungenen Marketing-Aktion verkaufte Wacker Tickets für ein fiktives Match, um Geld in die leere Vereinskassa zu bringen. Es gibt vier Kategorien von Karten (Nostalgie, Artenschutz, Champions, Gäste), als Zuckerl winkt der größten Unterstützer-Organisation die Verewigung des Team-Namens auf dem Trikotärmel der Profikicker.
Etliche ehemalige Innsbrucker Spieler und Trainer haben ein Ticket um 19,13 Euro erworben. Darunter auch der deutsche Bundestrainer Joachim Löw, der russische Teamchef Stanislaw Tschertschessow oder der frühere Köln-Trainer Markus Anfang.
In der Mannschaftswertung liegt drei Tage vor dem Abpfiff des „Spiels gegen die Zeit“ das Team „Ultras Rapid Block West“ meilenweit voran und hat daher den Anspruch auf den Trikotärmel. Die Rapidler haben allein 371 Karten erworben, Gästetickets versteht sich, und ungefähr 7000 Euro an den FC Wacker überwiesen. Der erste Verfolger, eine Organisation namens Grün Schwarzes Oberland, hält bei 119 Tickets.
Unklar ist derzeit noch, was am Ende tatsächlich auf dem Wacker-Trikotärmel zu sehen bzw. zu lesen sein wird. Und ob die größten Unterstützer aus Hütteldorf auch tatsächlich wie versprochen den Zuschlag bekommen. Der Verein kann es sich vorbehalten, Teamnamen abzulehnen, wenn dieser den Interessen der Wacker-Fans widerspricht. Dabei wird ausdrücklich auf gegnerische Vereine und konkurrierende Fanclubs hingewiesen.
Doch von diesem Recht möchte bei Wacker eigentlich niemand Gebrauch machen. Vielmehr wird die Unterstützung der Rapid-Fans gewürdigt. „Der Block West hat einige Ideen, was dann drauf stehen soll. Es geht darum, dass wir uns auf eine Botschaft einigen“, sagt Wacker-Vorstand Felix Kozubek.
Nicht auszuschließen ist allerdings, dass am Ende doch noch ein anderes Team das Rennen macht und damit den Zuschlag für den Trikot-Ärmel erhält. Einige spitzfindige Tiroler Unternehmen haben Wind von dieser Aktion bekommen und wollen in der Schlussphase des „Spiels gegen die Zeit“ die Rapid-Fans noch übertrumpfen und ausstechen.