Mit dem Cupfinale beginnt am 29. Mai eine neue Fußball-Ära
Nun ist es fix: In Österreich wird ab 29. Mai wieder Fußball gespielt. Mit dem Cup-Finale zwischen Titelverteidiger Salzburg und Zweitligist Austria Lustenau geht es in Klagenfurt um 20.45 Uhr los. In der Bundesliga rollt dann ab 2. und 3. Juni (an einem Dienstag und Mittwoch) wieder der Ball – der erste Geisterspiel-Schlager in der Meistergruppe lautet Salzburg – Rapid. Das wurde in einer Sitzung der zwölf Bundesligisten beschlossen.
Am Wochenende 4./5. Juli sollen die zehn Runden in der Meister- und Qualifikationsgruppe beendet sein. Danach folgt noch das Europacup-Play-off, das bis zum 15. Juli abgeschlossen sein soll. Das heißt: Es gibt ausschließlich englische Runden mit jeweils zwei Partien pro Woche. „Damit wir noch einen Zeitpuffer bis zum letztmöglichen Tag Ende Juli haben, falls doch noch neue Corona-Probleme auftreten sollten“, erklärt Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer.
Offiziell bestätigt wurde, dass wie vom KURIER berichtet, über Livespiele im Free-TV verhandelt wird. Der ORF zeigt Interesse, die Regierung goutiert das. „Sky hat alle Rechte und verhandelt – ich bin positiv, dass wir eine Lösung mit Livespielen im Free-TV finden“, sagt Ebenbauer. Noch nicht abgestimmt wurde über die Möglichkeit, fünf (statt drei) Wechsel wegen den besonderen Belastungen in Corona-Zeiten pro Spiel vorzunehmen.
Deutschland ist das Vorbild für Österreich, wenn es um die Frage geht, wie es weitergeht. Am Samstag finden die ersten Spiele der DFL statt. Alle Klubs haben von der Liga ein 35-seitiges Papier erhalten, welche Maßnahmen bei einem Spiel umzusetzen sind. Was sind die wichtigsten Punkte des deutschen Organisationsplans, der etwas strenger ist als jener in Österreich?
- Anreise der Teams
Das Gästeteam reist wegen der Distanzregelungen in mehreren Bussen an. Spieler des Heimteams sollen einzeln im Pkw kommen.
- Personen im Stadion
Dieses wird in drei Zonen eingeteilt: Innenraum (unter anderem Spielfeld, Spielertunnel und Kabinen), Tribüne und Außengelände. Der Gastgeber hat darauf zu achten, dass zeitgleich maximal 300 Personen anwesend sind (in Österreich werden nur 200 gleichzeitig erlaubt sein). Ballkinder sollen die Bälle regelmäßig desinfizieren. Fans sind generell keine erlaubt.
- Vor dem Spiel
Die Teams kommen getrennt, auch vom Schiedsrichter-Gespann, auf den Platz. Es gibt keine Einlaufkinder, kein gemeinsames Aufstellen und keine Begrüßung der Kapitäne bei der Platzwahl.
- Auf dem Spielfeld
Gemeinsames Jubeln, Abklatschen und Umarmungen sind zu unterlassen. Kurzer Ellenbogen- oder Fußkontakt ist hingegen erlaubt. Ein- und Auswechslungen werden ohne Abklatschen vollzogen. Rudelbildung ist zu unterlassen, Spucken zu vermeiden. Nur personalisierte Trinkflaschen sind erlaubt.
- Auf der Ersatzbank
Auf dieser darf nur jeder zweite bis dritte Platz besetzt werden. Zusätzliche Sitze und Plexiglas-Trennungen sind vorgesehen. Masken sind in Deutschland verpflichtend zu tragen, Ersatzspieler müssen beimcAufwärmen aber keine Maske benutzen. Auch der Trainer muss einen Nasen-Mund-Schutz tragen – das ist in Österreich nicht so, bestätigt Ebenbauer.
- Die Stimmung
Verzichtet werden muss auf eine Simulation der Stadionatmosphäre – etwa auf Fan-Jubel vom Band. Erlaubt sind Tor- und Einlauf-Musik. Die leeren Tribünen dürfen nicht für Werbung benutzt werden. Pappfiguren oder Fanbanner sind erlaubt.