Sport/Fußball

Von 0:3 auf 2:3: Österreichs Aufholjagd gegen Belgien blieb unbelohnt

Man schrieb Freitag, den 13 Oktober. Wem sollte Fortuna hold sein, von wem sollte sie sich abwenden? Teamchef Ralf Rangnick dazu meinte auf ServusTV vor Anpfiff ganz pragmatisch: „Ich bin nicht abergläubisch. Der Freitag der 13. gilt ja für alle, auch für Belgien.“ Fortuna entschied sich letztlich für Belgien, das beinahe eine 3:0-Führung verspielte, sich mit 3:2 durchsetzte und dem Gruppensieg somit ganz nahe ist. Österreich konnte den ersten Matchball auf die fixe EM-Qualifikation nicht verwerten, die nächste Chance auf das Ticket hat man am Montag gegen Aserbaidschan.

Bis zum Anpfiff hielt sich Rangnick bezüglich der Aufstellung bedeckt, verriet nur, dass man freilich an der Spielidee festhalten wolle. Ein Pokerspiel vor dem Hit. „Die Frage ist nicht nur, wie wir Belgien stoppen, sondern wie wir ihnen mit unseren Stärken in der Offensive wehtun können.“ Rangnick wusste zu überraschen, brachte Seiwald als rechten Außenverteidiger, Grillitsch im Zentrum neben Schlager und Sarkaria im Angriff, mit der Unterstützung von Baumgartner.

Früher Rückstand

Österreich orientierte sich gleich nach vorne. Nach einer Ecke erwischte Danso den Kopfball nicht optimal. Drüber. Auf der anderen Seite glänzte Belgien, Lukebakio spielte im Laufduell mit Lienhart seine ganze Klasse aus, setzte sich durch und traf noch im Fallen mit einem Schuss ins lange Eck zum 1:0. Sehenswert. Österreich sortierte sich, holte neue Energie und lief wieder an. Sarkaria und Wimmer hatten mit zwei guten Schüssen die bis dahin besten Möglichkeiten. Es ging hin und her, Belgien fand danach wieder mehr Kontrolle, vor allem Doku von Manchester City und Lukebakio von Sevilla strahlten ob ihrer Wendigkeit und Technik bei höchstem Tempo immer wieder Gefahr aus.

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Knapp vor der Pause kam Österreich dem Ausgleich ganz nahe. In einer Aktion scheiterten Baumgartner und Wimmer nur knapp, der anschließende Schuss von Schlager ging knapp drüber.

Zuschauer David Alaba analysierte: „Wir wussten, dass sie in der Offensive im Eins gegen eins ihre Stärken haben. Aber ich glaube, dass wir es gut machen. Wir sind mutig aufgetreten.“ Ein Mutmacher für den zweiten Durchgang.

Mit Elan startete Österreich und hatte durch Baumgartner und Wöber gleich zwei starke Aktionen mit etwas Pech im Abschluss. Belgien war um Antworten nicht verlegen. Erstmals wurde Topstürmer Lukaku freigespielt und vorstellig, sein Schupfer landete an der Latte.

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Furioses Finale

Eine Minute später erhöhte abermals Lukebakio auf 2:0 für die Gäste. Nach einem kurz abgespielten Freistoß wurde sein Schuss von Wimmer, der das Foul produziert hatte, und Seiwald abgefälscht, Goalie Alex Schlager hatte keine Chance (55.). Wiederum zwei Minuten später schlug Lukaku aus einem Konter zu und sorgte mit dem 3:0 für die vermeintliche Entscheidung.

Ein Doppelschlag, der den Bemühungen der Österreicher nur kurz die Energie entzog. Denn es folgte eine sehenswerte Aufholjagd, bei dem die 47.000 Zuschauer im ausverkauften Happel-Stadion auf ihre Kosten kamen. Laimer verkürzte mit einem Schuss aus 18 Metern auf 1:3 (72.). Danach wurde es emotional, Belgiens Onana sah die Rote Karte, nach VAR-Intervention entschied Schiedsrichter Gil Manzano nach einem Handspiel auf Elfmeter für Österreich. Der eingewechselte Sabitzer blieb cool und verwandelte.

Österreich warf alles nach vorne, Belgien geriet ins Wanken, hielt dem Sturmlauf der Österreicher aber doch stand. Die Verlierer wurden vom Publikum dennoch bejubelt. Am Montag kann man dennoch das EM-Ticket vom Schalter abholen.