Sport/Fußball

Violette Trainersuche: Austrias Talente stehen im Fokus

Mach’ aus der Not eine Jugend. Die schwierige Zeit inmitten der Corona-Krise und eine völlig verkorkste Saison zwingen die Wiener Austria umso mehr, in den eigenen Reihen fündig zu werden. Stallgeruch soll in naher Zukunft zu schnuppern sein, darauf wird sich auch der neue Trainer einstellen müssen. Wer auch immer die Veilchen in der neuen Saison coachen wird, er wird die Talente fördern und durchaus Geduld aufbringen müssen. Der zuletzt medial gehandelte Andreas Herzog könnte dies. Noch ist offen, ob es Gespräche geben wird.

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Die aktuelle Finanznot der Austria stellt jedenfalls teure Transfers ins Abseits, wie AG-Vorstand Markus Kraetschmer zuletzt zugab. „Corona beschleunigt derzeit alles. Die Entwicklung der Young Violets ist aus sportlicher Sicht erfreulich, aber natürlich auch von finanzieller Bedeutung.“ Auch Ex-Trainer Christian Ilzer gab unmittelbar nach der Nullnummer von Hartberg zu, dass sich nicht all zuviel tun wird beim Kader. Darüber muss er sich nach seinem Wechsel zu Sturm Graz nicht mehr den Kopf zerbrechen.

Talente zeigen auf

Die Austria betreibt die zweite Mannschaft, die in der zweiten Liga mittlerweile durchaus erfolgreich spielt, freilich nicht aus Jux und Tollerei, dafür wäre sie zu teuer – jährlich bringt man eine niedrige siebenstellige Summe auf. „Natürlich muss das Sinn machen“, sagt Kraetschmer. Mit dem aktuell vierten Platz in der Tabelle braucht man sich die Sinnfrage aber nicht zu stellen. Nach einem holprigen Saisonstart haben sich die Youngsters in ihren Leistungen nicht nur stabilisiert.

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Sportdirektor Ralf Muhr zeigt sich erfreut: „Die Resultate waren anfangs katastrophal, aber wir waren dennoch überzeugt von der Qualität der Mannschaft. Die Leistungen spiegelten sich damals nicht in den Ergebnissen wider. Die haben sich aktuell wieder eingestellt.“ Muhr glaubt, dass der eine oder andere im Kader der ersten Mannschaft der kommenden Saison zu finden sein wird. Manche durften ihr Talent schon in der Kampfmannschaft aufblitzen lassen wie Niels Hahn oder Aleksandar Jukic. Auch Matthias Braunöder, der aktuell verletzte Csaba Mester, Stefan Radulovic und Josef Pross stehen im Fokus.

Die kommende Woche steht bei der Austria aber wieder ganz im Zeichen der Trainersuche und der internen strukturellen Ausrichtung für die kommende Saison. Peter Stöger sollte sich wieder mehr dem Sportlichen zuwenden können. Im vergangenen Jahr war er – obwohl nicht sein Kerngebiet – maßgeblich für die wirtschaftliche Konsolidierung des Vereins verantwortlich.