Sport/Fußball

Viele Tore und Pacult mit Klagenfurt an der Bundesliga-Spitze

Seit zehn Jahren ist Thomas Silberberger nun schon Cheftrainer der WSG Tirol, aber selten einmal hat er so laute Warnsignale ausgegeben, wie vor dieser Saison. „Wenn sich bei uns beim Budget nichts ändert, dann wird’s eng. Wir kratzen an der Decke, die Gefahr ist schon da, dass wir irgendwann absteigen.“

Die erste Runde ist natürlich noch zu früh, um in Wattens die Alarmglocken schrillen zu lassen, aber der erste Auftritt sollte den WSG-Verantwortlichen zu denken geben: Denn er war über weite Strecken ein sportlicher Offenbarungseid.

Bereits nach wenigen Minuten wurden die defensiven Defizite der Tiroler von den Gästen aus Klagenfurt schonungslos aufgezeigt. Irving ließ Schulz an der Outlinie wie einen Hobbykicker aussehen, die Flanke segelte über den indisponierten Bacher hinweg – Karweina hatte per Kopf leichtes Spiel – 0:1 (10.).

Nach dem Abgang von Abwehrchef Behounek in die zweite niederländische Liga zu Willem II agierte die WSG vor allem in der Defensive extrem halbherzig und nachlässig. Klagenfurt kam immer wieder recht einfach vor das Tor, die einzige Tiroler Chance vereitelte Goalie Menzel, der im Duell mit Prelec die Oberhand behielt.

Nach der Pause leisteten sich die Tiroler die nächsten Blößen: Irving erhöhte mit einem abgefälschten Schuss auf 2:0 für die Gäste (54.). Erst danach wurde der WSG der Ernst der Lage klar. Kronberger verkürzte zwischenzeitlich auf 1:2 (77.), ehe Irving in der Nachspielzeit den verdienten Sieg der Klagenfurter perfekt machte.

Die Tiroler gaben am Samstag die Verpflichtung von Verteidiger David Gugganig bekannt. Die Stärkung der Abwehrkräfte hat die WSG auch dringend notwendig.

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Abwechslungsreich

In Hartberg war man neugierig, wie die Mannschaft die Verjüngungskur verdaut. Die Steirer zeigten sich aber wesentlich zukunftsfiter als Austria Lustenau, die schwerfällig ins zweite Jahr nach dem Aufstieg gestartet sind.

Die Vorarlberger schliefen nach einem Eckball, weshalb ihn Diakite zur Führung der Hartberger ins Tor schlenzte (21.). Danach dominierten die Steirer, aber sie versäumten es, die Führung komfortabler zu gestalten. Das gelang nach der Pause. Maximilian Entrup, Neuzugang von Ostligist Mannsdorf, erzielte mit 26 Jahren seinen ersten Treffer in der Bundesliga (48.).

Die Vorarlberger wurden von Hartberg aber freundlich zurück ins Spiel eingeladen. Erst wurde Fridrikas nach weitem Pass nicht ordentlich bewacht, machte technisch fein den Anschlusstreffer (53.). Dann foulte Diakite im Strafraum Fridrikas, der selbst den Elfer zum Ausgleich verwandelte (70.). Und dann schwächte Sangare seine Hartberger. Er kam in der 63. Minute, ging mit gestrecktem Bein gegen   Grujcic und sah nach langer VAR-Kontrolle glatt rot (75.). 

Linzer Pleite

Blau-Weiß fabrizierte einen Fehlstart in die erste Bundesliga-Saison. Der WAC ging mit dem ersten Angriff in Führung, und zwar mit einem Traumtor. Thierno Ballo spielte sich den Ball selbst hoch, drehte sich und schoss genau ins Eck  (3.). 

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Das 4-3-3 der Wolfsberger sollte die Linzer Dreierkette im 3-4-2-1  unter Druck setzen, das gelang. Piesinger hatte vor dem Pausenpfiff sogar das 2:0 auf dem Fuß.

Die Gäste reagierten mit drei Wechsel, aber wieder saß die erste WAC-Chance: Ballo köpfelte eine Rieder-Flanke  ein (50.). Ronivaldo scheiterte (61.), Simon Pirkl machte es dann doch noch spannend – 2:1 (90.). Zu spät.

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