Sport/Fußball

Bringt der Bundesliga-Boss die LASK-Erzählung zum Einsturz?

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer achtet als studierter Jurist genau auf seine Worte. Umso bemerkenswerter ist in einem APA-Gespräch sein Hinweis, dass er bereits vor über einer Woche mit dem LASK wegen der Causa „Mannschaftstraining“ konferiert hat.

Zum Hintergrund: LASK-Trainer Ismael hat bestätigt, dass bereits vor drei Wochen mit dem verbotenen Mannschaftstraining begonnen wurde. Noch im April kursierte das als Gerücht unter den Liga-Konkurrenten. Die Bundesliga nahm darauf Kontakt mit dem Tabellenführer auf und warnte vor möglichen Konsequenzen.

Am Freitag bestätigte der LASK ebenso, dass ein Trainingslager im Corona-liberalen Schweden angedacht war, um dort das in Österreich noch verbotene Mannschaftstraining durchführen zu können. Dennoch behauptete LASK-Präsident Gruber (der als Ligaaufsichtsrat regelmäßig mit Ebenbauer konferiert) am Freitag, dass er erst einen Tag zuvor von den Verstößen erfahren hätte. Vier Mannschaftstrainings in den vergangenen drei Wochen wurden vom LASK schließlich eingestanden.

"Gegenstand des Verfahrens"

Wann genau Ebenbauer mit wem beim LASK über das Skandal-Thema gesprochen hat, würde er dem Strafsenat berichten: „Das wird vielleicht noch Gegenstand des Verfahrens sein.“

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Auch die Andeutungen von Gruber, man verfüge über Informationen, dass andere Vereine ebenfalls gegen die Vorgaben verstoßen hätten, lösten bei Ebenbauer Verwunderung aus: „Wir haben bis dato keine Videos oder sonstige Nachweise darüber und haben den LASK aufgefordert, dass uns diese Ankündigungen auch übermittelt werden.“

Prüfung des Rapid-Videos

Mittlerweile ausgewertet ist das Video von krone.at, das einen Zweikampf bei Rapid zeigt. Stojkovic und Trainingsdebütant Gobara waren beim gänzlich öffentlichen Training am Donnerstag (dem letzten Tag mit den strengen Regierungsverordnungen) zusammen gestoßen. "Gobora war übermotiviert, das ist ohne Vorsatz passiert - niemand ist perfekt", hatte Rapid-Sportdirektor Barisic erklärt.

Um mögliche Kritik an einer Ungleichbehandlung im Keim zu ersticken, sichtet die Liga vor der Entscheidung über ein Verfahren auch noch das Videomaterial von Rapid: Das gesamte Training wurde aufgezeichnet, beim Krone-Video war der Zusammenprall der einzige Verstoß.

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Rasches Urteil

Der Ball in der Causa LASK liegt beim Senat 1, dem Strafsenat, der in dieser Woche die Angelegenheit behandeln wird. Die Oberösterreicher müssen bis Mittwoch eine Stellungnahme abgeben, das erstinstanzliche Urteil wird noch vor dem Neustart des Meisterschaftsbetriebs am 2. Juni erwartet.

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ÖFB-Präsident Windtner hat im ORF eine harte Bestrafung eingefordert. "Die Reue beim LASK kommt zu spät", erklärte der Oberösterreicher.

Tatsache ist, dass der Imageschaden auch außerhalb Österreichs beträchtlich ist – immerhin berichteten unter anderem  BBC, Guardian, Gazzetta dello Sport oder L’Equipe über die Causa. Ebenbauer: „So etwas hilft uns in dieser Situation in keiner Weise.“