Sport/Fußball

Total verrücktes Titelfinale: Bayern ist doch noch Meister

Dieses Meisterschaftsfinale war nichts für für schwache Nerven. Bayern gewann in Köln 2:1 und feierte doch noch den Meistertitel, weil Dortmund daheim gegen Mainz völlig von der Rolle war, nur 2:2 spielte und den Titel vor Augen herschenkte.

Wer die Zeichen richtig deutete, wusste, dass den Dortmundern Ungemach drohen würde. Zunächst gab es einen Stromausfall bei der Straßenbahn in Richtung Stadion, dann musste die Feuerwehr  anrücken und in voller Montur einen Scheinwerfer aus dem Stadion entfernen, auf dem sich ein Bienenvolk niedergelassen hatte. Dennoch schwirrten danach viele durch den Stadion-Innenraum. Wie praktisch, dass Dortmund in gelben Trikots antrat. Die Stiche anderer Art sollten noch folgen.

Während es Dortmund ruhig anging, erhöhten die Bayern im Fernduell  den Druck, da sie durch Coman in Köln 1:0 in Führung gingen (8.). Zu diesem Zeitpunkt hatten die Bayern wieder tabellarisch die Nase vorn. Noch mehr, als Mainz durch Hanche-Olsen nach einem Eckball die Führung gelang. In Dortmund wurde es still. Schockstarre.

Vier Minuten später kam etwas Hoffnung auf, als der Schiedsrichter auf VAR-Empfehlung nach einem Foul Elfmeter gab. Doch Stürmer Haller verschoss. Es lief ganz und gar nicht für den Tabellenführer. Und dann kam auch noch Österreichs Teamspieler Onisiwo und traf per Kopf zum 2:0 für Mainz. Dortmund wackelte, die Beine wurden schwer, die Nerven lagen blank. Dortmund fand nicht und nicht zum gewohnten Spiel und verlor auch noch Stürmer Adeyemi mit einer Verletzung.

Nach der Pause musste man einen defensiv aufgestellten Gegner aus Mainz bespielen und wirkte dabei ideenlos, behäbig und verunsichert. Und wenn einmal eine tolle Chance kreiert wurde, dann verjuxte man sie wie Haller aus kurzer Distanz. Die Dortmunder bekamen mit Fortdauer noch einen zusätzlichen Gegner, weil die Zeit auch noch gegen sie  spielte. Mittlerweile benötigte man dringend die Schützenhilfe von Köln, weil die dem Ausgleich gegen die Bayern näher waren als Dortmund selbst einem Sieg.

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Dortmund-Trainer Terzic warf alles nach vor, ließ mit drei Angreifern stürmen. Guerreiro gelang sogar das 1:2, aber das Spiel konnten die Dortmunder nicht drehen. Und dennoch reichte es fast zum Meistertitel, da die wenig souveränen Bayern das 1:1 kassierten. Ausgerechnet von einem Österreicher. Ex-Rapidler Dejan Ljubicic verwandelte einen Handelfmeter eiskalt (80.). Im nicht so fernen Dortmund wurde lautstark gefeiert und weiterhin gezittert. Die Enttäuschung folgte auf den Fuß, denn Musiala sorgte in der 89. Minute für den Bayern-Sieg und den elften Meistertitel  in Folge für den Rekordmeister. Süle gelang für Dortmund nur noch der 2:2-Ausgleich. Zu wenig.

Neben Hertha BSC Berlin muss auch Schalke 04 nach einem 2:4 in Leipzig absteigen, Stuttgart muss nach einem 1:1 daheim gegen Hoffenheim den Gang in die Relegation beschreiten. Union Berlin spielt in der Champions League, Freiburg in der Europa League, Leverkusen in der Conference League.