Sport/Fußball

Panik und Tränengas: Skandal vor dem Finale der Champions League

Die erste provisorische Bilanz der Polizei: Mindestens 238 Leute wurden verletzt und 105 Personen festgenommen. Es gibt Fragen, viele Fragen nach diesem Abend. War die Polizei richtig aufgestellt für so ein wichtiges Spiel? War der Tränengaseinsatz gegen alle nötig? Wie will man in Zukunft Fußball-Großanlässe so abhalten, dass Familien mit Kindern sicher sind? Diese Partie ist noch lange nicht zu Ende.

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90 Minuten vor dem Anpfiff wurden Real-Fans eingelassen. Bei den Liverpool-Fans aber staute es sich, vor allem waren etliche ohne Tickets dabei. Und nicht nur Engländer, vor allem Franzosen, die Benzema sehen wollten, drängten ins Stadion.

Panik und Tränengas

Auch Menschen mit gültigen Tickets suchten nun den Ausweg und kletterten über die Gitter. Andere zeigten verzweifelt ihre Tickets und wurden zunehmend an die Gitter gedrückt. Die Polizei griff mit Tränengas ein. Eltern, die panisch ihre Kinder zu schützen versuchten. Menschen, die ihre T-Shirts vor die Augen hielten wegen des Tränengases. Panik brach aus.

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Es handelte sich um ein Fehlverhalten verschiedener Seiten: der Organisatoren, der UEFA, der Polizei, der Fans. Das Chaos war aber auch lange nach dem Schlusspfiff nicht zu Ende. Als der Liverpool-Bus in den Katakomben aus dem Stadion fahren wollte, wurde er wieder zurückgeschickt und musste eine andere Ausfahrt nehmen. Auch das Team von ServusTV, das das Spiel übertragen hatte, musste zu später Stunde einen Spießrutenlauf ins Hotel hinlegen. Zunächst lief TV-Experte Jan-Age Fjörtoft trotz lädiertem Knie vergeblich dem Liverpool-Bus hinterher, danach ging das Team durch Saint-Denis Richtung U-Bahn, wobei Steffen Freund zu besonderer Vorsicht mahnte. Sehr spät, aber doch endete der Abend in Sicherheit.

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