Sport/Fußball

Schwere Verletzung: Rapid-Kapitän Dibon bangt um seine Karriere

Es war wie damals bei der ersten Partie nach dem ersten Corona-Lockdown: Erster Zweikampf, kein Foul, aber doch knickt das Knie ein. Christopher Dibon liegt am Boden, hat Schmerzen und versteht die Fußball-Welt nicht mehr. Nach nur sieben Spielminuten muss Rapid wechseln.

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Damals, am 3. Juni 2020 in Salzburg, "war so ziemlich alles kaputt im Knie". Dibon kämpfte über ein Jahr lang um sein Comeback. Das glückte nicht, nach einem Jokereinsatz im Europacup in Prag wurden die Schmerzen immer größer.

Der Kapitän ließ sich noch einmal operieren. "Es ist meine letzte OP. Wenn es wieder nicht reicht, höre ich auf", kündigte der Innenverteidiger im KURIER-Interview 2021 an.

Als dann "das letzte Comeback" gelang, mit einem umjubelten 90-minütigen Kampf beim 2:1 gegen den WAC, wuchs vor zwei Wochen die Hoffnung bei Dibon und den Rapidlern. In Graz kam der Jungvater als Joker und "weil er in drei Wochen keine Trainingsminute verpasst hat", setzte Trainer Ferdinand Feldhofer bei der Revanche gegen Sturm von Beginn an auf Dibon.

Keine OP nötig

Ein Zusammenstoß mit Rasmus Höjlund reichte aus, um das Seitenband im rechten Knie reißen zu lassen. Immerhin, es ist nicht das lädierte linke Knie. Und es ist auch keine Operation nötig.

Dennoch: Soll sich der im Verein ebenso wie im Anhang beliebte einfache Teamspieler noch einmal eine Reha antun?

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"Ich brauche jetzt etwas Zeit und werde über meine Entscheidung nachdenken", kündigt Dibon in einer ersten Stellungnahme an. So eine schwerwiegende Entscheidung wie das Aus mit nur 31 Jahren, ohne, dass operiert werden muss, soll in Ruhe gefällt werden.

Einen Wechsel zu einem kleineren Verein, um mit weniger Druck zurückzukehren, hat Dibon ausgeschlossen.

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Zweite Karriere bei Rapid

Auf ein Karriereende würde trotz Vertragsende im Juni nicht das Aus bei Rapid folgen. Sportchef Zoran Barisic hatte dem Führungsspieler schon vor längerer Zeit angeboten, bei Rapid eine andere, zweite Karriere starten zu können. In früheren Verletzungspausen half Dibon etwa bei der Videoanalyse mit.

Fünf Sturm-Ausfälle

Gleich fünf Ausfälle muss Sturm am Mittwoch im Duell mit dem  bestätigten Meister Salzburg verkraften. "Ich befürchte, dass es für drei Spieler das Saisonende war. Alle sind sie Schlüsselspieler", sagte Trainer Christian Ilzer nach "dem teuren Punkt" in Hütteldorf: Jon Gorenc Stankovic hat sich am Knie verletzt, Anderson Niangbo an den Adduktoren und bei Otar Kiteishvili brach eine alte Wadenverletzung auf.

Dass nach dem Ausschluss von Gregory Wüthrich und der fünften gelben Karte (im erst zehnten Einsatz) für Rasmus Höjlund hinten und vorne auch noch die Besten fehlen, ist für Ilzer eine neue Situation: "Deswegen lassen wir uns auch nicht zum Vizemeister gratulieren. Es warten noch vier Endspiele auf uns."