Sport/Fußball

Der Wiener Verband pfeift auf die Wünsche der Klubs

Noch vor der Tagung des Wiener Fußballverbandes am Dienstagabend spielten die Klubs der Stadtliga einen gepflegten Doppelpass. Selbst die größten Konkurrenten bewiesen Einigkeit und setzten ein gemeinsames Schreiben auf, das man dann den zuständigen Funktionären vor deren Sitzung zukommen ließ.

„Wir hoffen und wünschen uns, dass der Wiener Fußball-Verband (WFV) in Kooperation mit den zuständigen Gesundheitsbehörden alles in seiner Macht stehende unternehmen wird, um die Meisterschaft in der Wiener Stadtliga zu Ende zu spielen“, heißt es in diesem Papier. Sollte das angestrebte Ziel aus Gründen höherer Gewalt, sprich zu hoher Corona-Zahlen bis in den Frühsommer hinein, nicht möglich sein und die Meisterschaft abermals abgebrochen werden müssen, so solle der Verband von seinem Recht Gebrauch machen und den führenden Klub in die Regionalliga Ost aufsteigen lassen. Einen Absteiger würde es in diesem Fall nicht geben.

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Unflexible Funktionäre

Am späten Abend stellte dann der Wiener Fußballverband diese Wünsche ins Abseits.

Die unkreative Entscheidung: Bei Meisterschaftsabbruch gibt es keine Wertung, weder einen Aufsteiger noch einen  Absteiger. Nur wenn 15 Runden gespielt sind, wird die Meisterschaft als gültig angesehen. Kurioses Detail:  Wenn beispielsweise die ersten fünf Vereine 15 Runden gespielt haben, aber zwei nur 14 Spiele, wird die Meisterschaft ebenfalls nicht gewertet.

Frühester Restart in den Ligen ist der 23. Mai, bis 30. Juni soll die Hinrunde abgeschlossen sein.

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Auch der niederösterreichische Verband schnürt sich selbst ein enges Korsett: Könne man die Meisterschaften nicht bis 21. Mai starten, erfolge ein Abbruch der Ligen ohne Wertung.

Eine Handlung ohne Not, weil sogar der ÖFB  klargemacht hatte, dass man selbst parallel zur EURO im Juni  und sogar bis in den Juli hinein spielen könnte. Doch so flexibel sind die Funktionäre nicht.