Remis gegen Klagenfurt: Die Wiener Austria gewinnt erneut nicht
Seit 50 Jahren trägt die Wiener Austria schon – meistens – ihre Heimspiele in Favoriten aus. Einst wurde die heutige Generali Arena (oder auch Viola Park) noch spöttisch Horr-Wies’n genannt, später gar Horr-Stadion. Ebendort gab es am Sonntag ein 2:2 zwischen der Austria aus Wien und jener aus Klagenfurt. Während die Kärntner darüber jubeln dürfen, hadern die Wiener weiter mit sich und ihrer Ergebniskrise.
Sehenswert war der Beginn. Austrias neuer Stürmer Fisnik Asllani kam, stand in der Startelf und hatte nach 110 Sekunden die erste Großchance, scheiterte aber knapp. Besser machte es Guenouche eine Minute später mit der flotten Führung in Violett. Kurz darauf bewies Asllani bei einer guten Aktion den Eigensinn des Stürmer und übersah den besser postierten Gruber.
Es blieb unterhaltsam, denn Klagenfurt kam aus dem Nichts zum kuriosen Ausgleich. Austrias Martins klärte, schoss aber Kollegen Baltaxa an, der Ball fiel Karweina vor die Füße, der sich artig bedankte. Das Defensivverhalten der Violetten erinnert zuletzt oft an Slapstick-Einlagen.
Austria Wien - Austria Klagenfurt 2:2 (1:1)
Wien, Generali Arena, 13.457, SR Ciochirca.
1:0 ( 3.) Guenouche
1:1 ( 9.) Karweina
1:2 (70.) Gkezos
2:2 (91.) Gruber
Austria: Früchtl; Martins, Galvao, Baltaxa (85. Meisl); Ranftl, Fischer, Braunöder (85. Vucic), Guenouche (76. Polster); Gruber, Asllani (71. Schmidt), Fitz (71. Jukic).
Klagenfurt: Knaller; Gkezos, Mahrer, Wimmer; Straudi (77. Owusu), Irving (70. Gemicibasi), Benatelli (89. Wernitznig), Cvetko, Schumacher; Karweina, Jaritz (70. Arweiler)
Gelbe Karten: Asllani, Baltaxa, Braunöder; Karweina, Wernitznig
So richtig unterhaltsam wurde es wieder zu Beginn der zweiten Hälfte mit einem Stangenschuss von Ranftl und einem Elfmeter nach angeblichem Foul an Asllani. Der VAR intervenierte zu Recht, und der schwache, weil ganz und gar nicht souveräne Schiedsrichter Ciochirca revidierte seine Entscheidung.
Austrias Schwachstelle, die Defensivarbeit, offenbarte sich einmal mehr bei einer Ecke Klagenfurts – Gezos brachte die Gäste mit 2:1 in Führung. Die Austria aus Wien wirkte leer, körperlich wie geistig, bäumte sich im Finish noch auf und kam durch einen Kopfball von Gruber zum Ausgleich.
Arbeitssieg des LASK
In der letzten Bundesligapartie vor dem Länderspiel am Donnerstag gegen Moldau in Linz musste der LASK mehr Aufwand betreiben, als ihm lieb war. Die Linzer waren gegen Lustenau über das gesamte Spiel hinweg drückend überlegen, machten daraus aber wenig.
Nach 45 Minuten stand es 0:0, auch nach Torschüssen. Es dauerte bis zur 79. Minute, als Ziereis per Kopf erstmals regelkonform ins Lustenauer Tor traf und sein Team auf die Siegerstraße brachte. Pech hatten die Linzer bei einem Ferserltor von Jungstürmer Havel, weil Passgeber Ljubicic davor sehr knapp im Abseits gestanden war.
LASK - Austria Lustenau 2:0 (0:0)
Linz, Raiffeisen Arena, 10.250 Zuschauer, SR Hameter.
1:0 (79.) Ziereis
2:0 (96.) Goiginger
LASK: Lawal; Ziereis, Andrade, Luckeneder; Ba (69. Flecker), Jovicic (68. Ljubic), Horvath (93. Talowjerow), Renner; Ljubicic (80. Goiginger), Zulj, Mustapha (46. Havel)
Lustenau: Schierl; Anderson (83. Gmeiner), Mätzler, Maak, Grujcic, Diallo; Rhein (61. Moltenis), Tiefenbach, Surdanovic (83. Diaby); Schmid (73. Bobzien), Fridrikas (72. Baden Frederiksen)
Gelbe Karten: Jovicic, Sageder (Trainer), Luckeneder, Zulj, Horvath; Keine
Angetrieben vom überragenden Linzer Horvath schnürte der LASK die Gäste ein, die sich kaum befreien konnten. Dafür waren auch die Ballbesitzphasen durch Ungenauigkeiten im Lustenau-Spiel zu kurz. Am Ende traf der eingewechselte und einstige Stammspieler Goiginger noch zum 2:0 (96.).
Beim LASK saß übrigens Michorl erneut nur auf der Tribüne.