Sport/Fußball

Triumph der Königlichen: Real Madrid gewinnt die Champions League

Real Madrid hat es wieder getan und zum insgesamt 14. Mal den wichtigsten Bewerb im europäischen Klubfußball gewonnen. Das Team von David Alaba setzte sich Samstagabend im Finale von Paris mit 1:0 gegen den FC Liverpool durch. Das Goldtor erzielte in der 59. Minute Real-Angreifer Vinicius. Für ÖFB-Teamspieler Alaba ist es der dritte Triumph in der Königsklasse nach zwei Erfolgen mit Bayern München.

Der Showdown ließ zu Beginn auf sich warten. Der Anpfiff wurde um eine Viertelstunde nach hinten verlegt, dann um noch eine. Ein flaues Gefühl kam hoch, begannen doch die Terroranschläge am 13. November 2015 beim Stadion in St-Denis während des Länderspiels zwischen Frankreich und Deutschland. Zunächst hatten die Veranstalter auf der Anzeigetafel Sicherheitsgründe angegeben, danach hieß es, dass es am „verspäteten Eintreffen von Fans“ liege. Es war organisatorisches Versagen, Liverpool-Fans ohne Tickets drängten ins Stadion, andere mit gültigen Tickets durften nicht.

Alle Inhalte anzeigen

Um 21.37 Uhr pfiff der Franzose Clément Turpin endlich an. Bei Liverpool und Real waren alle Stars einsatzbereit, auch der zuletzt einen Monat lang angeschlagene Alaba. Die erste Viertelstunde war etwas für Taktikfüchse des abschlusslosen Mittelfeldgeplänkels. Liverpool hatte mehr vom Spiel, doch erst in der 16. Minute gab es eine gute Torchance: Salah brachte in Bedrängnis den Ball nicht an Courtois vorbei. Dann nahm sich Mané ein Herz, dribbelte in den Strafraum und schoss flach ins Eck. Courtois hechtete ins Eck und lenkte den Ball an die Innenstange (21.).

Das war es auch schon mit der fußballerischen Herrlichkeit. Kurz vor der Pause entwischte Benzema der Liverpool-Abwehr, vertändelte den ersten Versuch, schoss im zweiten Anlauf dann aber doch ins Tor. Der VAR erkannte in der unübersichtlichen Aktion vor dem Tor ein Abseits, brauchte dafür aber dreieinhalb Minuten.

Alle Inhalte anzeigen

Liverpool war in der ersten Hälfte bestimmend, Real wieder einmal zu passiv. Doch die Spanier haben sich in diesem Bewerb schon gegen Paris, Chelsea und Manchester City wieder aufgerappelt. Und so sollte es wieder kommen. Liverpool hatte auch nach der Pause leichte Vorteile. Doch dann kam Reals Valverde über rechts, sein scharfe Hereingabe ging quer durch den Strafraum und wurde zur Idealvorlage für Vinícius Júnior. Der 21-jährige Brasilianer erzielte das zu diesem Zeitpunkt überraschende 1:0 für Real Madrid.

Alle Inhalte anzeigen

Liverpool verlor den Faden. Den fand Salah in der 82. Minute, doch der beste Real-Spieler hielt die Spanier vorne – Tormann Courtois. Aber die von Alaba organisierte Abwehrmauer hielt.
Dabei hätte Liverpool so gerne Revanche genommen für die Niederlage vor vier Jahren. Als Sergio Ramos erst Salah die Schulter auskegelte und danach Tormann Karius ausknockte.

Aber wenn zwei Klubs so alt und so groß sind, dann spielt immer auch die Geschichte mit. Bei Real geht die offene Rechnung ins Jahr 1981 zurück, als Liverpool das Finale 1:0 gewinnen konnte. Seither hat Real kein Finale verloren und zehn Europacupsiege gefeiert – acht davon in der Königsklasse, die Real jetzt zum 14. Mal gewonnen hat.

Für Carlo Ancelotti ist es der vierte Triumph, weshalb der Italiener der erfolgreichste Coach der Königsklasse ist. Bisher teilt er sich die Ehre bei je drei Titeln mit Bob Paisley und Zinédine Zidane – der eine mit Liverpool, der andere mit Real. 

Liverpool - Real Madrid 0:1 (0:0)
Tor:
Vinicius Junior (59.)

Liverpool: Alisson; Alexander-Arnold, Konaté, Van Dijk, Robertson; J. Henderson (77. Keïta), Fabinho, Thiago (77. Roberto Firmino); Salah, Mané, Díaz (65. Jota).
Real Madrid: Courtois; Carvajal, Militao, Alaba, Mendy; Modric (90. Ceballos), Casemiro, Kroos; Valverde (85. Camavinga), Benzema, Vinicius Junior (90.+3 Rodrygo).

Gelbe Karte: Fabinho; keine.

SR Clement Turpin (FRA), St-Denis, Zuschauer: 75.000 (ausverkauft)