Rapid im Stress zwischen OP-Saal und Transferpoker
Von Alexander Huber
Die Saison läuft für Rapid nicht nach Plan: nur sieben Punkte nach fünf Spielen, dafür aber schon wieder eine lange Verletztenliste. Just im ersten Spiel nach den Verkäufen von Potzmann und Müldür hat sich der als Dauerbrenner eingeplante Thorsten Schick schwer verletzt. Last man standing an der rechten Seite: Stephan Auer – wie immer, wenn es eng wird.
Zumindest hat Schick beim 1:2 gegen den LASK erneut von seinem vor einer Woche im KURIER beschriebenen, „überstreckbaren Knie“ profitiert: Zur Überraschung der Ärzte ist das linke Kreuzband nur gezerrt, lediglich der Meniskus und eine Sehne müssen operiert werden. Wenn alles gut läuft, spielt der 29-Jährige im Oktober wieder.
„Es muss am Transfermarkt etwas gemacht werden“, forderte Trainer Didi Kühbauer auf Sky. Verhandelt wird schon länger. Neben Filip Stojkovic (bei Roter Stern in Ungnade gefallen) auch mit Eli Dasa. Der israelische Teamspieler ließ den Vertrag bei Maccabi Tel Aviv auslaufen, um in die deutsche Bundesliga zu wechseln. Teamchef Andreas Herzog meinte: „Er hat das Zeug dazu.“ Zu einem Transfer kam es nicht, deswegen ist der 26-Jährige immer noch ablösefrei (dafür aber mit ordentlichen Gehaltswünschen) zu haben.
Stark gegen Österreich
Dasa verbindet mit Österreich bislang einen der stärksten von insgesamt 19 Auftritten im Team: Beim 4:2 gegen Österreich im März legte er zwei Tore für Zahavi auf. Herzog hat auch wegen Dasas Offensivdrang bei Israel auf eine Dreierkette umgestellt, in Tel Aviv war er in einer Viererkette rechts hinten gesetzt.
Auf Rapid wartet ein besonders bedeutsamer Monatsbeginn: Am 1. September geht es erstmals seit dem desaströsen 1:6 wieder zur Austria, am Tag darauf endet die Transferzeit. Zumindest dieser Stress war geplant. „Es kann bis zum 2. September viel passieren“, hatte Sportdirektor Zoran Barisic bereits zu Saisonbeginn angekündigt.
Sollte die Wahl auf Dasa fallen, ist aber auch nach dem Ende der Länderspielpause nicht mit einer „fertigen Mannschaft“ zu rechnen. Vor drei Monaten bestritt er sein letztes Pflichtspiel, wieder einmal wäre Eingewöhnungszeit gefragt.