Rapid-Erfolgsgarant Kara: "Ich hab mir das von Zlatan abgeschaut"
Von Alexander Huber
Dieser Jahrestag wurde würdig gefeiert: Genau ein Jahr, nachdem Ercan Kara um nur 200.000 Euro von Zweitligist Horn gekommen war, glückte dem Rapid-Stürmer ein besonderes Siegestor. „Keine Ahnung, wie der Erci das geschafft hat. Vielleicht nimmt er geheim Ballett-Unterricht oder für Kung-Fu“, wunderte sich Rapid-Trainer Didi Kühbauer über das 2:1 gegen klar unterlegene St. Pöltner.
„Ich nenne das den ’Zlatan’. Ibrahimovic macht das öfter, ich bin auch beweglich und hab’ mir das von Zlatan abgeschaut“, erklärt der 25-jährige Wiener. Nach ebenfalls sehenswerter Vorarbeit vom starken Thorsten Schick übernahm Kara die Flanke mit dem Rücken zum Tor und hochgestrecktem Bein über die eigene Schulter hinweg direkt. „Es ist eines meiner schönsten Tore und hat als Jubiläumstor nach einem super Jahr bei Rapid eine besondere Bedeutung.“
Wie groß die Bedeutung von Ercan Kara mittlerweile für Rapid ist, zeigt ein Blick zurück. Seit dem Saisonstart hat der zweikampfstarke Mittelstürmer 13 Tore erzielt, verteilt auf alle Bewerbe, in insgesamt elf Spielen. Statistisch äußerst unwahrscheinlich, aber im Fall Kara ist es so: Alle elf Pflichtspiele hat Rapid am Ende auch gewonnen. So gesehen muss der frühere Unterhaus-Bomber sogar froh sein, dass ihm beim Cup-Aus in Salzburg (2:6) Taxi Fountas den Ball vor einem Elfmeter noch weggenommen hat.
Am Sonntag wartet der LASK. Trainer Thalhammer hatte bereits nach dem 0:3 in Hütteldorf Kara als Schlüssel zum Erfolg der Grünen ausgemacht.
Bald danach ist die nächste wichtige Entscheidung zu treffen: Für welches Nationalteam wird der Aufsteiger debütieren – Österreich, oder für die türkische Heimat seiner Eltern?
In guter Position
Gegen St. Pölten war die Leistung des Salzburg-Verfolgers bis auf die Chancenauswertung makellos. „So spielt Rapid sicher um den Titel mit. Das 1:2 ist für uns schmeichelhaft. Ihr Positionsspiel hat uns vor große Probleme gestellt“, urteilte SKN-Trainer Ibertsberger.
Für eine spannende Meisterschaft müsste laut Rapid-Trainer Didi Kühbauer freilich das Verletzungspech ein Ende und Dejan Ljubicic nach der zweiten Attacke aufs Sprunggelenk mehr Glück als beim Foul von Salzburgs Junuzovic im Herbst haben. Der eben erst genesene Kapitän wurde nach Pokornys Attacke am Donnerstag ausgiebig untersucht.