Sport/Fußball

Pyrotechnik ist kein Verbrechen – zumindest bei der EM-Eröffnung

Nahezu jeder, der in Österreich nach 2010 in einem Stadion mit organisierten Fangruppen war, wird den Slogan im Ohr haben: „Pyrotechnik ist kein Verbrechen.“ Vor 14 Jahren wurde ein verschärftes Pyrotechnikgesetz verabschiedet, nicht nur die Ultras der diversen Bundesligisten gingen dagegen auf die Barrikaden.

"Österreichische Lösung" für Pyrotechnik 

Aktuell gilt das, was man eine „österreichische Lösung“ nennen könnte: Pyrotechnik ist nicht per se ein Verbrechen, aber erlaubt ist deswegen auch nicht alles.

Auf der Plattform tiktok liegt ein deutscher Song für Pyrotechnik übrigens gerade im Trend.

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Härter gegen Pyro wird in Deutschland und bei der UEFA vorgegangen.

Und was hat das mit dem nahen EM-Start zu tun? Sehr viel, denn plötzlich ist Pyrotechnik kein Verbrechen – sondern bei der Eröffnungsfeier am Freitag in München „ein Höhepunkt der Zeremonie“.

Tatsächlich will Europas Fußballverband 130 pyrotechnische Gegenstände im Innenraum des Stadions zünden, berichtet die ARD.

UEFA setzt auf  „spektakuläre Vorführung von Pyrotechnik“ 

Konkret: 60 Feuerwerkskörper sollen um die Spielfläche aufgestellt und abgebrannt werden; 10 Rauchtöpfe in bunten Farben sollen an zwei Stellen des Stadions zum Einsatz kommen; 60 weitere pyrotechnische Gegenstände sollen in den Händen von Protagonisten gezündet werden.

Die UEFA kündigt eine „spektakuläre Vorführung von Pyrotechnik“ an, die „in einem majestätischen Bild der Einheit und Vorfreude gipfeln wird“.

Dazu passend heißt das aufgeführte offizielle EURO-2024-Lied „Fire“.

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Einspruch der Behörde ohne Chance

Für die Genehmigung der Pyroshow ist die Branddirektion im Kreisverwaltungsreferat der Landeshauptstadt München zuständig. Und ganz klar dagegen, wie der ARD-Sportschau bestätigt wurde: Es wurde „an den Veranstalter, die EURO 2024 GmbH, appelliert, keine Pyrotechnik zur Eröffnungsfeier einzusetzen“.

Die EURO 2024 GmbH ist ein gemeinsames Unternehmen des DFB und der UEFA, das 2020 eigens für die Organisation des Turniers gegründet wurde.

Die Behörde betont auf die Vorbildfunktion der Show: „Es wurde insbesondere auf die Signalwirkung Richtung Fans verwiesen, deren nicht genehmigter Pyroeinsatz regelmäßig zu konkreten Gefährdungen und Verletzungen führen.“

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Die UEFA verweist hingegen auf die „klaren Unterschiede im Vergleich zu unkontrollierten Pyroshows von Fangruppen: Die Planung und Organisation der Eröffnungsfeier ist streng geregelt“.

Und der DFB teilt mit, dass heuer „sicher diskutiert werde“, ob kontrolliertes Abbrennen von Pyro in den Stadien erlaubt werden soll.