Sport/Fußball

Österreichs Fußball-Blamagen: Färöer, Valencia, Düdelingen

Es war nicht die erste, und es sollte auch nicht die letzte gewesen sein. Aber es war die Mutter aller peinlichen Niederlagen im österreichischen Fußball: Die Reise im September 1990 zum EM-Qualifikationsspiel nach Landskrona werden weder Spieler noch Zeitzeugen kaum jemals vergessen. Selbst für Generationen von Fußballfans, die erst später auf die Welt kamen, ist das legendäre 0:1 gegen die Färöer ein Begriff.

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Weniger peinlich als gegen die Färinger zu verlieren, ist es, gegen Spanien den Kürzeren zu ziehen. Es muss aber nicht gerade 0:9 sein wie 1999. Davon kann nicht nur der damalige Teamverteidiger Toni Pfeffer ein Lied singen, dessen Pausenzitat beim Stand von 0:5 in Valencia („Hoch wer ma’s nimmer g’winnen“) an jenem denkwürdigen 27. März heute schon Kulturerbe ist.

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Den jüngeren Beobachtern des österreichischen Fußballs sind die beiden erstgenannten Niederlagen bestimmt ein Begriff, für sie ist aber wohl Düdelingen das Synonym für peinliche Niederlage. Dabei schloss Red Bull Salzburg die Begegnungen mit Luxemburgs Meister 2012 in der Champions-League-Qualifikation mit einem 4:3-Heimsieg ab. Doch weil das Hinspiel von den Luxemburgern 1:0 gewonnen wurde, hieß es für Salzburg erneut „bitte warten“ vor der Tür zur Königsklasse. Den Spott der restlichen heimischen (und internationalen) Fußballszene hatten die Bullen sicher.

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Unterschätzt

Kaum ein Fan ist davor gefeit, seine Mannschaft kläglich untergehen zu sehen. 1972 bekam es die Wiener Austria im UEFA-Cup beim bulgarischen Provinzklub Beroe Stara Zagora zu spüren (0:7/1:3). 1979 gleich noch einmal gegen die dänischen Semiprofis von Vejle BK (2:3/1:1). 1987 war für die Admira Endstation in der ersten UEFA-Cup-Runde gegen TPS Turku (1:0/0:2).

1990 mussten einige österreichische Teamspieler nicht nur die Schmach gegen die Amateure von den Färöern hinnehmen, ein paar von ihnen reisten mit dem FC Tirol für ein bitteres 1:9 im Achtelfinale des Landesmeisterpokals nach Madrid. Das Trainerteam um Ernst Happel und Horst Hrubesch hatte die Spanier ganz offensichtlich unterschätzt. „Er (Hrubesch, Anm.) hat gesagt, die sind gerade nicht gut. Real ist zum Erwischen“, erinnerte sich Michael Baur gegenüber dem KURIER.

Zypern ist nicht gerade für Spitzenfußball bekannt. Doch auch diese Insel war kein gutes Pflaster. 2002 scheiterte der GAK in der ersten UEFA-Cup-Runde an APOEL Nikosia (0:2/1:1). 2008 flog Rapid in der Champions-League-Qualifikation gegen Anorthosis Famagusta (0:3/3:1) raus.

Sturm Graz und die Austria teilen sich ein Breidablik-Trauma. Ein was? Der Klub aus Island schoss Sturm 2013 aus der Europa-League-Quali (0:0/0:1), die Austrianer 2021 aus der Conference League (1:1/1:2).KKS