Sport/Fußball

"Am Oasch": Deutschland nach "Wien-Watschn" gegen ÖFB-Team

Es war ein gebrauchter Abend für das deutsche Nationalteam am Dienstag-Abend im Wiener Prater. Während Österreich über den 2:0-Sieg im Prestige-Duell jubelte, den auch ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick besonders genoss, war bei den Deutschen Wunden lecken angesagt.

➤ Mehr lesen: ÖFB-Spieler in der Einzelkritik: Viel Weltklasse gegen Deutschland

Alle Inhalte anzeigen

Bayern-Star Leroy Sane musste sich etwa für seinen Ausraster samt Roter Karte vor versammelter Mannschaft in der Kabine entschuldigen. "Das Spiel heute geht auf meine Kappe", sagte der 27-Jährige.

Der Angreifer wird nach seiner Tätlichkeit gegen Phillipp Mwene wohl mindestens drei Testspiele gesperrt fehlen - also fast die gesamte EM-Vorbereitung. Sane hatte Mwene in Wien in der 49. Minute von hinten am Fuß erwischt. Als ihn der Wiener zur Rede stellte, stieß der DFB-Offensivstar diesen mit dem Unterarm gegen den Kopf und damit zu Boden. 

Alle Inhalte anzeigen

DFB-Teamchef Julian Nagelsmann gab sich danach selbstkritisch: "Es gibt Dinge, wo wir ansetzen müssen. Es geht nur über extrem harte Arbeit und auch über deutsche Tugenden, das ist Fakt. Wir können nicht in Schönheit sterben. Die Mannschaft ist nicht befreit. Wir sind nicht diese Einheit, die wir außerhalb auf dem Platz sind."

➤ Mehr lesen: ÖFB-Triumph: "In der Kabine haben sich Szenen abgespielt"

Alle Inhalte anzeigen

"Schwarze Nacht in Wien"

Auch Nagelsmann musste nach der Pleite viel Kritik einstecken, auch von medialer Seite. So titelte die Bild-Zeitung etwa: "Deutschland mit Peinlich-Pleite gegen Österreich: Nein! Nein! Nagelsmann!" Das Boulevard-Blatt sprach zudem von einer "schwarzen Nacht in Wien". Und: "So wird das nichts mit der EM!"

Noch deutlicher wurde die Welt. Diese titelte kurz und knapp mit "Am Oasch". Und kommentiert: "Die deutsche Nationalmannschaft taumelt auch unter Julian Nagelsmann von einer Peinlichkeit zur nächsten." 

Selbst die Süddeutsche Zeitung spricht von einer "Abbruchstimmung" und Debatte darüber, "ob der neue Bundestrainer Nagelsmann seine Elf überfordert". In eine ähnliche Richtung zielt auch der Kicker: "Nagelsmann muss alles hinterfragen - vor allem seine Maßnahmen".

Alle Inhalte anzeigen

Weitere Pressestimmen:

  • Abendzeitung:

"Wien-Watschn beim Kehraus. Beim letzten Länderspiel des Jahres kassiert eine erneut schwer konfuse DFB-Elf gegen Österreich eine verdiente Niederlage. (...) Ein bestimmtes Energieniveau in der Mannschaft schaffen und damit dann Euphorie bei den Fans erzeugen. Speziell diesen Kausalzusammenhang hatte Nagelsmann seinen Spielern in einer Teamsitzung eindringlich eingetrichtert. Hat jemand zugehört? Offensichtlich nicht! (...) Vor der Heim-EM schwant einem Böses. Aus DFB-Sicht. So herrscht wenigstens in einem deutschsprachigen Land "Europhorie" - tu felix Austria!"

  • Münchner Merkur:

"Schlimmer geht (n)immer. Totaler DFB-Systemausfall beim 0:2 in Österreich - Sané sieht auch noch Rot. (...) Wieder nichts. Wieder kein Sieg, sondern eine Niederlage, die sechste im elften und letzten Länderspiel des absolut verkorksten DFB-Jahres - und das auch noch beim Nachbarn. Schlimmer hätte es zum Abschluss 2023 kaum kommen können."

  • Hamburger Abendblatt: 

"Nagelsmann hat seine erste Krise. 0:2-Blamage im Prestigeduell gegen Österreich: DFB-Team taumelt ins EM-Jahr."