Sport/Fußball

ÖFB-Stürmer Gregoritsch: "Dann kann ich mit euch ein Bier trinken"

Michael Gregoritsch ist zurück im Kreise der Nationalmannschaft. Im September hatte der Stürmer bei den Spielen gegen Slowenien (1:1) und Norwegen (1:2) noch aufgrund einer Muskelverletzung gefehlt. Jetzt ist der 30-Jährige wieder fit. Zuletzt durfte er beim SC Freiburg auch einen Kurzeinsatz über 16 Minuten verbuchen.

Grund genug für Ralf Rangnick, den Mittelstürmer einzuberufen. Vor den beiden Duellen mit Kasachstan (Donnerstag) und Norwegen (Sonntag) in Linz sprach der Stürmer am Rande des Trainingslagers in Windischgarsten über …

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… seine Fitness Ich hatte eine gute Reha und wurde sehr behutsam herangeführt in Freiburg. Für mich ist es ein wenig anstrengend, weil ich sehr ungeduldig bin was das angeht, aber es ist sicher der richtigere und nachhaltigere Weg. Ich bin seit zwei Wochen im Mannschaftstraining dabei und bereit für einen Einsatz. Nach fünf Wochen Pause bin ich aber noch nicht auf dem Level wie andere, die schon sechs oder sieben Spiele in den Beinen haben.

… den Grund für seine Muskelverletzung Das ist mir zweimal passiert in einem Zeitraum, wo ich über 50 Spiele in einer Saison hatte. Letzte Saison waren es sogar fast 60. Ich muss sagen, dass ich mir mit dem Training extrem schwer getan habe, als ich nach der EM zurückgekommen bin nach Freiburg. Man hat auch gesehen, dass sich viele Spieler von unserer Nationalmannschaft schwer getan haben, wieder in Tritt zu kommen. Das kommt sicher von dieser Riesenbelastung und relativ wenig Urlaub. Die EURO war auch mental sehr stressig, dann in drei Wochen wieder komplett runter zu kommen, und sich wieder auf ein Top-Fitnesslevel hinzubekommen, ist schwer.  Deswegen hat mein Körper irgendwann gesagt, es reicht nicht mehr.

… über das bevorstehende Ende der Trainerära seines Vaters Werner als U21-Teamchef Ich glaube, mein Vater hat eine unglaublich verdiente Karriere gehabt bei der U21. Bei unserem Jahrgang, den 1994ern, hat es damals leider knapp nicht gereicht für die EM-Teilnahme. Wir reden heute noch davon, dass wir Pech hatten mit der Auslosung, weil wir mit Deutschland und Spanien die späteren EM-Finalisten in der Qualifikation hatten. Den 1996er-Jahrgang hat er dann zur EM geführt. Hinten raus wars dann so, dass mehr Spieler aufgehört haben und weniger Spieler noch in der U21 waren, weil sie schon beim A-Team waren, wie jetzt zum Beispiel Leo Querfeld. Jetzt steht er aber wieder da und hat beim letzten Lehrgang von der Qualifikation immer noch die Chance, sich zu qualifizieren. Ich bin sehr stolz darauf, dass er im Sommer bei der EM ins Teamhotel gekommen ist und ihm alle 26 Spieler um den Hals gefallen sind. Er hat den Job sehr gut erledigt, ich hoffe, dass er sich noch einmal qualifiziert und noch bis Sommer U21-Teamchef ist. Dann kann er für sich entscheiden, ob er noch einmal einen Verein übernehmen will. Ich würde mir wünschen, dass er so einen Abgang hat, wie er ihn sich verdient.

… über Länderspiele im Linzer Stadion, bei denen er stets getroffen hat und von denen bis 2028 noch acht geplant sind Wenn ich 2028 noch da sitzen darf, würde ich das auf der Stelle unterschreiben. Wenn es in Linz so weitergeht, wäre es cool. Für mich ist das ein Weltklasse-Stadion, ich würde mir als Steirer wünschen, dass es in Graz auch so eine Lösung gibt und es dort auch wieder Voraussetzungen für Länderspiele geschaffen werden.

… über sein bevorstehendes 60. Länderspiel Weltklasse, für mich ist es etwas Besonderes, Nationalspieler zu sein. Je mehr Spiele dazu kommen, umso schöner. Ich habe immer aufgeschaut auf Spieler wie Junuzovic oder Prödl, die Richtung 80 oder 90 Länderspiele gegangen sind. Sabitzer hat jetzt fast 90, Marko Arnautovic sowieso. Und dann komm ja schon ich. In so einem Kreis zu sein, ist außergewöhnlich. Hoffentlich kommen auch noch ein paar Tore dazu und noch das eine oder andere Turnier, dann kann ich am Ende beruhigt da sitzen und mit euch ein Abschlussbier trinken.