Nervenflattern bei Rapid vor dem Saison-Kehraus gegen die Admira
Von Alexander Huber
Nicht der erste Eindruck zählt, sondern der letzte. Wie 2019 beschließt Rapid das Fußball-Jahr in der Südstadt. Damals folgte auf einen 3:0-Sieg eine für Rapid-Verhältnisse ruhige Winterpause. Heute (17 Uhr) muss das Schlusslicht ebenfalls besiegt werden, um den Weihnachtsfrieden zu wahren.
Denn der gesamte Polster des guten Saisonstarts ist aufgebraucht. Dass die Hütteldorfer erst vor vier Wochen beim 3:4 in Ried zwischenzeitlich die Tabellenführung erobert hatten, würde nach einer dritten Pleite in Folge wie aus der Zeit gefallen klingen.
„Auch wenn die letzten Wochen schwer waren: Mit einem Sieg hätten wir insgesamt trotzdem eine gute Herbstsaison gespielt. Dafür müssen wir endlich wieder an uns und an unsere Stärken glauben“, fordert Kapitän Max Hofmann.
Faktor Stimmung
Die Admiraner setzen auf die Erinnerung an das 1:0 gegen Salzburg im letzten Heimspiel und wollen die rote Laterne vor der Pause loswerden. Es geht neben den Punkten und der Tendenz auch um die Stimmungslage für den bereits in einem Monat stattfindenden Frühjahrsstart.
Wenn die zuletzt offensichtliche physische und psychische Erschöpfung der Rapidler auch gegen die Admira schlagend wird, muss der Blick nach unten gerichtet werden.
Ab 23. Jänner geht es gegen Sturm, St. Pölten, den LASK und den WAC los – also durchwegs Gegner, die Rapid aus den derzeit noch gut abgesicherten Top 6 der Tabelle befördern könnten.
Social-Media-Manager
Dass die Nerven blank liegen, beweist das verhaltensauffällige Management von Taxi Fountas. Trotz des 2:6-Debakels in Salzburg wurde die Leistung des Stürmers auf Instagram angepriesen. Ein Rapid-Fan erwiderte, dass Fountas „kein Teamplayer“ mehr sei, wegen der „Flausen im Kopf“ dank Management – das sehen im Verein einige so.
Zuletzt gab es in Salzburg einen Streit um den Ball für einen Elfmeter, den der Grieche gegen Ercan Kara für sich entschied. Das harmonische Zusammenspiel der Goalgetter auf und abseits des Rasens aus dem Frühjahr und Sommer scheint aktuell weit weg.
Der Berater von Fountas kündigte als Reaktion auf das Fan-Posting (wieder einmal) einen Wechsel seines Schützlings an. Die dazu noch folgenden Beschimpfungen Richtung Fans löschte der Deutsch-Grieche wenig später wieder.
Bereits im Sommer hatte der Manager via Social Media Fountas feilgeboten.
Sportdirektor Zoran Barisic reagierte im KURIER empört. Es folgten eine Entschuldigung und starke Leistungen von Fountas. Ein Transfer-Angebot in der Höhe der erhofften fünf Millionen kam aber nicht.
Medizinische Umstellung
Eine Neuerung gibt es bei der medizinischen Betreuung der Hütteldorfer. Nach über 30 Jahren als Rapid-Teamarzt hat sich Benno Zifko verabschiedet. "Wenn Not am Mann ist, helfe ich weiter gern. Ansonsten bin ich ab sofort Fan", erklärt Routinier Zifko, der als Spezialist für Kreuzband-OPs gilt.
Ergänzend zur bestehenden Kooperation von Rapid mit dem Lorenz Böhler Unfallkrankenhaus (wo Zifko tätig ist), wird sich nun auch das Privatklinikum Rudolfinerhaus der Probleme der grün-weißen Profis annehmen.