Sport/Fußball

Janko über Mateschitz: "Didi wollte, dass ich bei Salzburg bleibe"

In der Welt von Red Bull geht es fast ausschließlich um das Storytelling. An dieser Stelle möchte ich einmal eine kleine Geschichte erzählen über einen Menschen, der mich geprägt hat, der für mich da war in einer Zeit, als scheinbar die meisten meine Nummer vergessen hatten. Eine Geschichte über einen enorm heimatverbundenen Visionär, Gönner und Freund, eine Geschichte über Didi Mateschitz.

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Meinen ersten direkten persönlichen Kontakt mit ihm hatte ich in meiner Anfangszeit bei Red Bull Salzburg, als ich mich schwer am Knöchel verletzte und es nicht klar war, ob ich jemals wieder schmerzfrei gehen würde können. Es läutete mein Telefon, die Nummer war mir nicht bekannt. In der Leitung war Didi Mateschitz, der sich nach meinem Wohlbefinden erkundigte, mir Mut und seine bedingungslose Unterstützung zusagte. Ich war damals ein No-Name und dementsprechend überrascht, dass sich der weltbekannte, erfolgreiche Firmenboss um einen kleinen Fisch wie mich kümmert. Das hat mich sehr beeindruckt und geprägt.

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Dieser Anruf war es, der in mir nicht nur eine ewige Dankbarkeit, sondern auch eine Verbundenheit zu Red Bull entstehen ließ. Dieser Anruf war auch einer der Hauptgründe, warum ich Red Bull Salzburg nicht schon vor meinem späteren Wechsel zu Twente Enschede verließ. Didi wollte, dass ich bleibe und wir es in die Champions League schaffen. Leider blieb uns in meiner Salzburger Zeit dieser Wunsch verwehrt. Umso mehr freut mich, dass er die letzten enorm erfolgreichen Jahre der Salzburger Kicker in der Champions League bejubeln durfte.

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Ich wurde oft gefragt: "Wie ist er denn so, der Mateschitz"? Ich habe ihn als bescheidenen Menschen kennengelernt, einer, der keinen Wert auf das Rampenlicht oder einen auffallenden Kleidungsstil gelegt hat, einer, der keine tollen Uhren getragen hat oder Luxusautos gefahren ist. Er war eine heimatverbundene, unglaublich charismatische Persönlichkeit, hat viel für Österreich und seine Menschen getan. Es ist nämlich nicht selbstverständlich, sowohl Firmensitz als auch den eigenen Hauptwohnsitz seit Stunde Null stets in einem Land zu belassen, welches mitunter weltweit den höchsten Steuersatz hat.

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Dank seinem Faible für schöne Orte konnten unzählige Kulturgüter gerettet, wiederbelebt und für die Allgemeinheit weiterhin zugänglich gemacht werden. Ihm war es auch wichtig, Menschen ins Zentrum zu rücken, ihnen eine Bühne, Arbeitsplätze und Perspektiven zu bieten. Die vielen nationalen und internationalen emotionalen Statements zu seinem Ableben, vor allen von Mitarbeitern und Sportlern, verdeutlichen mir erst jetzt, wie viele Menschen er in ihrem Leben positiv beeinflusst hat. So auch meines. Danke für alles, Didi.

Marc Janko ist Fußball-Experte bei Sky – der 39-Jährige spielte 70-mal für das Nationalteam und erzielte 28 Tore.

Twitter: @JankoMarc

Instagram: @marcjanko

Facebook: @MarcJanko