Bundesliga: LASK-Coach Kühbauer will Sturm die "Schneid abkaufen"
Beim Schlagerspiel zwischen dem Tabellendritten Sturm Graz und dem zwei Punkte voran liegenden Tabellenführer LASK stehen am Samstag (19.30 Uhr) die beiden Torjäger der Fußball-Bundesligisten im Mittelpunkt. Während Marin Ljubicic ausgezeichnet in sein Linzer Leihabenteuer gestartet ist, ranken sich um Höjlund unvermindert Wechselgerüchte. In Graz hofft man, dass der „Höllenhund“ noch länger gebunden bleibt.
„Natürlich gibt es Interesse von gewissen Clubs, auch konkretes Interesse“, verriet Andreas Schicker der APA. Mit sechs Toren und drei Vorlagen in sieben Pflichtspielen hat sein Stürmer Begehrlichkeiten bei größeren Clubs geweckt. Neben Brügge sollen zuletzt Newcastle United, der FC Bologna von Marko Arnautovic und - laut einem aktuellen Medienbericht aus Dänemark - auch Celta de Vigo sowie Atalanta aus Bergamo - ihre Fühler nach dem schnellen 1,91-m-Angreifer ausgestreckt haben. Sturms Sportchef wollte zu den Interessenten keinen Kommentar abgeben.
Die Steirer planen, den im Jänner für 1,8 Millionen Euro vom FC Kopenhagen geholten 19-jährigen Dänen noch nicht abzugeben. „Ein Abgang ist aktuell für uns kein Thema. Ich denke einfach, dass er bei uns am besten aufgehoben ist“, setzte Schicker neuerlich ein Wechsel-Basta. Um angesichts winkender Rekordeinnahmen schwach zu werden, bleibt jedoch noch Zeit - das Transferfenster ist in den europäischen Topligen bis Ende August geöffnet. In dänischen Medien wird gemutmaßt, dass Sturm ab 75 Millionen Kronen (etwas mehr als 10 Mio. Euro) verkaufswillig sein soll.
Große Vereine
Dass Höjlund „in den Notizbüchern von großen Vereinen aufscheint“, ist auch für Christian Ilzer keine Überraschung, jedoch ein potenzieller Gefahrenherd. „Ich hoffe sehr, dass er sich nicht zu viel vom Business beeinflussen lässt und für Sturm Graz zumindest im Herbst sehr gut performen wird“, sagte Sturms Trainer und vermutete: „Ras wird die Transfersachen gut von sich weg halten.“
Von seinem „dänischen Stier“, wie Ilzer Höjlund zuletzt nannte, will der Trainer noch mehr sehen. „Wenn ich aus Vereinssicht an die Europa League und WM denke, wäre es nicht schlau, ihn abzugeben. Er kann sich in den nächsten Monaten bei uns richtig gut weiterentwickeln.“ Und seinen Marktwert etwa in der Europa League weiter steigern.
Dies ist Marin Ljubicic ebenso eindrucksvoll gelungen. Der 20-jährige Kroate, als Leihgabe (mit kolportierter Kaufoption von 2,4 Mio. Euro) von Hajduk Split gekommen, ist in der Bundesliga schlagartig berühmt geworden. Vor allem ein Viererpack gegen den WAC hat Eindruck hinterlassen.
Auch in Graz. „Er ist ein sehr junger Spieler, der es versteht, im richtigen Moment in die Tiefe zu gehen, ein gutes Timing für Laufwege und viel Selbstvertrauen mit sich bringt“, sagte Ilzer über Ljubicic, der sechs der elf Linzer Tore erzielt hat.
Nicht nur Ljubicic
Den LASK auf Ljubicic zu reduzieren, wäre jedoch zu einfach. Dietmar Kühbauer hat den Europacup-Zuschauer zur frühen Hochform gecoacht. Neben Ljubicic fallen Thomas Goiginger, Keito Nakamura oder Sascha Horvath durch Torgefahr und Spielwitz auf.
Laut Ilzer steht der LASK aktuell zurecht ganz oben. „Der LASK hinterlässt ein stimmiges Bild, das ist eine gute Mannschaft mit Erfahrung. Ich erwarte ein intensives Spiel.“ Eines, das möglicherweise das Comeback von Jakob Jantscher nach fünfwöchiger Verletzungspause bringt.
Kühbauer unterdessen schickte sein Team mit einem Aufruf die A9 hinunter nach Graz. „Jeder von uns muss bereit sein, ans Limit zu gehen - wir dürfen uns für keinen Meter zu schade sein“, hoffte der Burgenländer auf physische Präsenz, „um ihnen die Schneid abzukaufen“. „Sowohl Sturm als auch wir sind sehr gut in die Saison gestartet, uns erwartet eine schwierige Aufgabe in Graz.“
Vor der 5. Runde sind beide Teams als einzige der 12er-Liga noch ungeschlagen. Sturm hat gegen den LASK seit vier Spielen nicht mehr verloren. Hält die Serie an, dürfte Serienmeister Salzburg (Heimspiel gegen Klagenfurt) wieder die Tabellenführung übernehmen.