Ausgleich in der 95. Minute: Rapid vergab den Sieg beim LASK
Von Alexander Huber
Ein packender Saisonstart endete mit einer kleinen Überraschung. Die große war ganz nahe, Rapid fehlten nur Sekunden auf einen völlig verdienten Sieg. Mit dem allerletzten Angriff glich der LASK zum glücklichen 1:1 aus.
Die erste Überraschung gab es vor dem Anpfiff der 50. Bundesliga-Saison: Der neue LASK-Trainer Thomas Sageder bot keinen einzigen seiner neun Neuzugänge auf. Könner wie Horvath und fünf Neue saßen auf der Tribüne.
➤ Mehr lesen: Rekordmann Krankl und die Austria als Nummer eins
Rapid-Coach Zoran Barisic tauschte nur einen Spieler nach dem 7:0 gegen Donaufeld im Cup: Nenad Cvetkovic (statt Moormann) gab den Abwehrchef und war im 4-2-3-1-System einer der beiden Neuen in Grün neben Spielmacher Matthias Seidl.
Nach nur 25 Sekunden zog Guido Burgstaller zum ersten Mal ab. Nach 15 Minuten war das verstärkte Standardtraining der Gäste zu sehen: Leo Querfeld verlängerte einen weiten Einwurf, aber Burgstaller scheiterte aus fünf Metern an einer starken Reaktion von Tobias Lawal.
Die neue Nummer 1 der Linzer hatte auch danach viel mehr zu tun als erwartet. Nach 23 Minuten und der schönsten Kombination des Spiels war der 23-Jährige chancenlos. Über beide Außenverteidiger spielten sich die Grünen von ganz hinten durch, am Ende traf Matthias Seidl, Burgstaller fälschte den Schuss noch unhaltbar ab. Der VAR verhinderte gleich zum Start den nächsten schweren Patzer eines Schiri-Teams, es gab beim 0:1 kein Abseits (23.).
Tore mit Abseitsfaktor
Richtig lagen dann die Unparteiischen beim vermeintlichen 0:2 durch den starken, aber im Abseits befindlichen Nicolas Kühn (26.). Auch danach spielten die Rapidler, als wären sie die Großeinkäufer des Sommers gewesen. Aber auch Talente wie der 19-jährige Sechser Nikolas Sattlberger können jenen Fußball bieten, den Barisic eigentlich immer sehen wollte.
Sollte es sich für die Gäste rächen, dass nicht schon in der ersten Hälfte die mit zehn Abschlüssen mögliche Vorentscheidung gelang, etwa aus einer der stets gefährlichen Standardsituationen?
Beim LASK war vom starken Kühbauer-Frühjahr nicht mehr viel zu sehen, es dauerte 36 Minuten bis zum ersten Torschuss durch Marin Ljubicic. Zur Pause pfiffen viele der 16.790 Zuschauer in der nicht ausverkauften Arena.
Neue Kräfte
Sageder brachte mit Moussa Kone und Ibrahim Mustapha zwei neue Stürmer, deutlich nahm die Aggressivität der Hausherren zu. Nach 56 Minuten musste Rapid-Tormann Niki Hedl bei der ersten Topchance gegen Robert Zulj retten.
Die Hütteldorfer fingen sich. Die Neuzugänge Lenny Pintor und Ivan Ljubic sollten den Fehlstart des Favoriten verhindern. Ljubic traf auch gleich per Volley, aber der Corner war davor im Out. Im Gegenzug vergab Kühn den (ersten) Matchball (80.).
Es blieb dramatisch. Die Joker Thomas Goiginger und Fally Mayulu vergaben auf beiden Seiten äußerst knapp. Als die Mindestnachspielzeit abgelaufen war, kam der LASK noch zu einem Abschluss. Hedl parierte, doch Felix Luckeneder glich per Abstauber mit der letzten Aktion des Spiels noch aus (95.).