Klarer Sieg gegen Leipzig: PSG stürmt erstmals ins CL-Finale
Von Peter Karlik
Paris Saint-Germain steht nach vielen Jahren erfolgloser Versuche erstmals im Endspiel der Champions League. Der von Geldgebern aus Katar finanzierte Klub aus der französischen Hauptstadt setzte sich am Dienstag im ersten Halbfinale in Lissabon gegen RB Leipzig klar 3:0 (2:0) durch. ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer spielte bei den Sachsen durch, Konrad Laimer war bis zur 62. Minute am Feld.
Der Gegner wird am Mittwoch zwischen Bayern München und Olympique Lyon ermittelt (21/live auf Sky und DAZN).
Im Duell der deutschen Trainer hatte Thomas Tuchel die Nase vor Julian Nagelsmann. Tuchel hatte vor 13 Jahren als Coach von Augsburg II seinen ständig verletzten Spieler Julian Nagelsmann zum Gegnerbeobachten geschickt und so für die Initialzündung zur Trainerkarriere des heute 33-Jährigen gesorgt.
Dass sie sich 2020 im Semifinale der Champions League gegenüberstehen würden, hätten sie sich damals nie gedacht. In Tuchel fand Nagelsmann vorerst seinen Meister. Hinter der überragenden Offensive mit den Superstars Neymar, Di María und Mbappé baute er im Mittelfeld mit Paredes, Marquinhos und Herrera eine Mauer auf. Letztlich scheiterte RB Leipzig daran, weil Paris dort keine Entlastung zuließ.
Leipzig agierte bei weitem nicht so frech und aggressiv wie im Viertelfinale gegen Atlético Madrid. Zu viele Ballverluste und speziell jene im Spielaufbau von hinten sorgten für eine Vorentscheidung in der ersten Spielhälfte.
Anfang vom Ende
Beim 1:0 (13.) war auch Konrad Laimer beteiligt. Österreichs Teamspieler foulte Neymar dort, wo kein Team einen Freistoß gegen sich haben möchte. Die Maßflanke von Di María von knapp außerhalb der Strafraumecke köpfelte Marquinhos ein.
Damit hatte Paris noch leichteres Spiel. Nach einem Fehler von Leipzig-Tormann Gulácsi vergab Mbappé alleinstehend (17.). Auf der Gegenseite schaffte es Leipzig über die Seite von Laimer, seine Hereingabe konnte Poulsen nicht zu einem Tor verwerten (25.).
Der nächste Warnschuss kam wieder von PSG und wieder war es Neymar. Der Brasilianer flankte einen Freistoß nicht wie erwartet in die Mitte, er scheiterte mit seinem frechen Schuss Richtung kurzes Eck an der Stange (35.).
Kleiner Bernat ganz groß
Di Maria erhöhte dann kurz vor der Pause auf 2:0. Wieder war es Leipzig-Keeper Gulasci, der unter Druck einen schlechten Abschlag machte. Ein schnelles Zuspiel übernahm Neymar volley mit der Ferse, der in der Mitte frei stehende Di María dankte mit dem Tor (42.).
In der Pause wollte Leipzig-Trainer Nagelsmann mit dem Schweden Forsberg frischen Wind bringen. Das funktionierte auch tatsächlich. Aber nur bis zur 56. Minute. Da köpfelte der 1,70 Meter kleine PSG-Verteidiger Juan Bernat das 3:0.
Die Pariser können sich am Mittwoch zurücklehnen und schauen, ob die Bayern auch gegen Lyon so stark sind, wie beim 8:2 im Semifinale gegen Barcelona.
-
Champions-League-Halbfinale:
RB LEIPZIG - PARIS SAINT-GERMAIN 0:3 (0:2).
Tore: 0:1 (13.) Marquinhos, 0:2 (42.) Di Maria, 0:3 (56.) Bernat.
Leipzig: Gulacsi - Mukiele, Klostermann (83. Orban), Upamecano, Angelino - Laimer (62. Halstenberg), Sabitzer, Kampl (64. Adams) - Olmo (46. Schick), Nkunku (46. Forsberg) - Poulsen.
PSG: S. Rico - Kehrer, Thiago Silva, Kimpembe, Bernat - Herrera (83. Verratti), Marquinhos, Paredes (83. Draxler) - di Maria (87. Sarabia), Mbappe (86. Choupo-Moting), Neymar.