Kantersieg in Tirol: Rapid schießt sich mit 5:0 für das Derby ein
Von Christoph Geiler
Ein 5:0-Sieg am Tivoli – das klingt nach einem Spektakel oder einem Angriffsfurioso, zumindest aber nach einem souveränen Auftritt. Tatsächlich konnte der deutliche Erfolg gegen WSG Tirol nicht darüber hinwegtäuschen, dass Rapid eine Mannschaft ist auf der Suche nach Sicherheit, Stabilität und Selbstvertrauen. Zu tiefe Spuren haben die Ereignisse und Entwicklungen der vergangenen Wochen hinterlassen.
In der Situation, in der sich Rapid gerade befindet, haben sich die Hütteldorfer offenbar auf einen Zweckfußball verständigt. WSG Tirol spielte über weite Strecken den gepflegteren Fußball und hatte auch deutlich mehr Ballbesitz, während die Gäste anfänglich sehr zurückhaltend auftraten.
Tiroler Geschenke
In dieser Phase hätte Blume beinahe die Passivität der Rapidler bestraft. Sein Volley strich aber am langen Eck vorbei (29.). Kurz darauf humpelte Kapitän Hofmann vom Feld, nachdem ihm Rinaldi auf den Fuß gestiegen war. Ob er bis zum Derby fit wird, ist unklar.
Feldhofer brachte Grüll und verstärkte die bis dahin maue Offensive, doch es benötigte eine Tiroler Fehlerkette für die 1:0-Führung unmittelbar vor der Pause. Über die Köpfe von Schulz und Stumberger kam der Ball zu Burgstaller, der am Fünfer frei stand und leichtes Spiel hatte.
Nachdem Kühn noch vor der Pause die Chance auf das 2:0 ausließ, präsentierte sich Rapid nach dem Seitenwechsel äußerst effizient. Grüll überlief den indisponierten Stumberger und erhöhte auf 2:0 (51.), danach fabrizierte Ogrinec im Strafraum ein dummes Foul – Burgstaller ließ sich die Elfmeterchance nicht entgehen (57.).
Ohne großen Aufwand waren die Rapidler deutlich in Führung gegangen, hatten danach aber Glück, als ein Kopfballtreffer von Prelec aberkannt wurde. Damit war die Gegenwehr der WSG gebrochen: Druijf (78.) und Zimmermann (81.) machten den Kantersieg perfekt und beendeten damit die Minimalisten-Serie.
Denn erstmals in dieser Saison erzielte Rapid in der Liga mehr als ein Tor.
0:1 Burgstaller (45.), 0:2 Grüll (51.), 0:3 Burgstaller (57. Foulelfmeter), 0:4 Druijf (78.), 0:5 Zimmermann (81.)
WSG Tirol (4-4-2): Oswald/3; Bacher/4 , Behounek, Stumberger/5 (79. Rogelj/0), Schulz/4; Sulzbacher/2, Müller/3, Sabitzer/3, Blume/3 (79. Ertlthaler/0); Rinaldi/4 (55. Ogrinec/5), Prelec/3 (79. Forst)
Rapid (3-4-3): Hedl/3; Querfeld/3, Sollbauer/3, Hofmann/3 (32. Grüll/2); Koscelnik/2, Pejic/4, Kerschbaum (80. Greil/0), Auer/4; Burgstaller/3, Druijf/3 (80. Zimmermann/0), Kühn/4 (70. Schick/0)
Gelbe Karten: Rinaldi, Auer
Fazit: Das 5:0 ist der höchste Sieg in der Ära von Ferdinand Feldhofer. Zuvor gab es zwei Mal ein 3:0 gegen Klagenfurt.