Sport/Fußball

Hellseher Foda? "Nächstes Jahr haben wir alle Spieler an Bord"

Nur drei Siege und zehn Punkte aus acht Spielen, sieben Punkte Rückstand auf den Gruppen-Zweiten Schottland. Viel schlechter hätte die Qualifikation für die WM 2022 in Katar für das ÖFB-Team nicht laufen können. Die herbeigesehnte Wende blieb auch am Dienstagabend in Kopenhagen aus.

Österreich verlor zwar mit dem knappestmöglichen Resultat von 0:1, das auf dem Rasen gezeigte glich jedoch vor allem in Ballbesitz einer Offenbarung. Das Team verzeichnete in mehr als 90 Minuten nicht einen einzigen Schuss aufs Tor des Gegners.

Rund um das Spiel bemühte der Teamchef in erster Linie einen Grund für die aktuell triste Situation: Die personellen Ausfälle. Bereits vor dem Spiel in Kopenhagen sagte Franco Foda: "Dänemark steht vor uns, weil sie die ganze WM-Qualifikation mit der gleichen Mannschaft bestreiten konnten. Das war bei uns nicht der Fall."

Eine Behauptung, die nicht wirklich richtig ist. Bei den Spielen im September und Oktober mussten die Skandinavier ihren größten Star Christian Eriksen ersetzen, der bei der EM im Juni mit Herzproblemen zusammengebrochen war. Aber auch darüber hinaus hat Fodas dänischer Kollege Kaspar Hjulmand im Vergleich mit den Österreichern nicht immer nur die selben Spieler ins Rennen geschickt, wie die Kollegen von 90minuten.at genau eruiert haben.

Foda stützte sich dennoch auf die Thematik der Ausfälle. Auf die Frage nach seiner Einschätzung seiner eigenen Situation sagte der Deutsche nach dem 0:1 in Kopenhagen: "Ich bereite den nächsten Lehrgang normal vor. (...) Nächstes Jahr sieht die Situation dann sicherlich viel viel besser aus. Dann haben wir alle Mann an Bord und dann bin ich überzeugt, dass wir uns für die WM qualifizieren."

Alle Inhalte anzeigen

Am kommenden Sonntag ist im Hause ÖFB die Bestellung von Gerhard Milletich zum neuen Präsidenten geplant. Ob es für einen Teamchef reicht, sich auf die Rückkehr aktuell verletzter Spieler zu verlassen, wird in erster Linie der neue Verbandsboss beurteilen müssen. In der Tat musste Österreich in den jüngsten beiden Spielen auf Arnautovic, Dragovic, Baumgartner, Schlager, Lazaro, Kalajdzic und Lainer verzichten.

Seine eigene Arbeit sah Foda direkt nach dem Spiel offenbar jedenfalls nicht infrage gestellt. Als Gründe für die vor allem schwache Offensivleistung nannte der Teamchef immer wieder "leichte Ballverluste" seiner Spieler.

Angesprochen auf die vernichtende Statistik von null Schüssen auf das gegnerische Tor verdribbelte sich der 55-Jährige: "Einen Schuss aufs Tor hatten wir nicht, aber wir hatten schon den einen oder anderen Abschluss, der leider vorbei oder drüber ging. Der Gegner hatte aber auch keine Torabschlüsse." Laut offizieller UEFA-Statistik verzeichneten die Dänen fünf Schüsse aufs Tor von Daniel Bachmann.