Sport/Fußball

Heiße Europacup-Nacht in Wien: Rapid schlägt Top-Klub Fiorentina

Zoran Barisic hatte vor dem Play-off-Hinspiel zur Conference League an magische Europacup-Nächte in Hütteldorf wie gegen Aston Villa erinnert und gefordert, dass seine Spieler die Partie genießen. Der Trainer sollte nicht enttäuscht werden, das 1:0 gegen Fiorentina wurde zu einem beeindruckenden Auftritt. In einer Woche geht es in Florenz um den ersten Aufstieg gegen Italiener und die Millionen der Gruppenphase.

RAPID WIEN – FIORENTINA 1:0 (1:0)
Tor: 1:0 (34., Elfmeter) Grüll.
Gelbe Karten: Hofmann, Schick bzw. Mandragora, Bonaventura.
Rapid: Hedl - Schick, Querfeld, Hofmann, Auer (92. Moormann) - Sattlberger, Kerschbaum – Oswald (71. Kühn), Seidl (92. Greil), Grüll (82. Bajic) – Burgstaller.
Fiorentina: Terracciano - Dodo, Milenkovic, Ranieri (81. Martinez Quarta), Biraghi - Arthur, Mandragora (81. Duncan) - Gonzalez, Bonaventura (71. Infantino), Brekalo (57. Sottil) – Nzola (81. Beltran).

Rapid legte nach dem Kreuzbandriss von Cvetkovic mit Hofmann, dafür ohne Legionär in der Startelf los. Während für den Abwehrchef ein erfahrener Ersatz per Leihe gesucht wird, könnte Joker Kühn nach seiner Grippe am Sonntag gegen die WSG in die Startelf zurückkehren.

Stimmungshoch

Fiorentina-Trainer Vincenzo Italiano bot seine bestmögliche Elf auf. Marokkos WM-Star Amrabat blieb wegen eines anstehenden Transfers nach England lieber in Florenz. Italiano hatte seine Kicker vor der „einschüchternden Atmosphäre gewarnt“. Sehr zum Gefallen der 23.000 Zuschauer im vollen Weststadion spielte Rapid dann nicht nur ansehnlich, sondern auch mutig nach vorne. Immer wieder klappte das Umschaltspiel gegen die spielerisch starken und ballsicheren Italiener. Grüll (11.) und Hofmann nach einem Corner (19.) scheiterten knapp per Kopf. Die wohl beste Chance hätte Schick mit einem Pass auf Burgstaller im Rückraum herausspielen können, doch er entschied sich für den Stanglpass ins Leere (21.).

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Immer wieder ließ Fiorentina Klasse aufblitzen. Gonzalez scheiterte per Kopf (24.). Danach schaffte es Rapid besser, die Ballbesitzphase von „La Viola“ früher zu unterbrechen. Angetrieben von extrem lauten Fans setzte Rapid nicht nur Nadelstiche.

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Lautstärke-Rekord

Bei einem Eckball zog Mandragora zu heftig am Trikot von Hofmann, Referee Pajac zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Marco Grüll trat an und verwandelte sicher zum 1:0 (35.). Der Torschrei ließ beinahe das Stadiondach in die Höhe gehen. Vielleicht tat dies mit diesem Treffer auch der Marktwert des überragenden Grüll.

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In Hälfte zwei drückte der Finalist der vergangenen Saison an. Kerschbaum rettete mit vollem Einsatz (56.). Hedl hielt gegen Kapitän Biraghi (68.). Aber Rapid verteidigte geschickt gegen den nervös werdenden Favoriten.

Italiano tobte – und wechselte, was der Luxuskader hergab. Die (doppelte) Top-Chance kam erst in Minute 90: Hedl hielt gegen die Joker Beltran und Infantino stark. Der Rest war nach 97 Minuten grenzenloser grüner Jubel.