Sport/Fußball

USA gewinnen brisantes Match gegen Iran und stehen im Achtelfinale

Die politische Feindschaft zwischen dem Iran und den USA überdeckte die fußballerische Brisanz im dritten und letzten Spiel der Gruppe B. Iran oder USA – nur eine der beiden Mannschaften konnte ins Achtelfinale aufsteigen. Die US-Amerikaner mussten sogar gewinnen.

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Erst einmal hat es das Duell bei einer WM gegeben, das vor 22 Jahren aber eine machtvolle Demonstration der vereinenden Kraft des Fußballs war. Im Juni 1998 gab weiße Blumen für alle Spieler und ein gemeinsames Foto im Stadion in Lyon. Man wollte zeigen, dass der Fußball Konflikte ausblenden kann, wenn nicht gar überwinden.

Aber die Zeit der Blumen ist vorbei. Der amerikanische Fußballverband provozierte im Vorfeld und benutzte auf seinem Twitter-Konto zwischenzeitlich die Nationalflagge ohne das Zeichen für Allah in der Mitte der grün-weiß-roten Streifen.

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Und es waren nur die Fans, die am Dienstag vor dem Spiel friedvolle Gesten setzten. Egal, ob auf dem Weg ins Stadion, davor oder darin – die Anhänger aus den beiden Ländern feierten gemeinsam. Auf offensichtliche Zeichen auf dem Feld wurde aber verzichtet.

Aber bei dieser politisch so aufgeladenen WM wurde gerade vor und bei diesem Spiel auf jede Kleinigkeit geachtet. So wurde verzeichnet, dass sämtliche iranische Teamspieler bei der Hymne vor dem Anpfiff mitgesungen haben.

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Das war bemerkenswert, weil sie noch im ersten Gruppenspiel gegen England geschwiegen hatten. Was damals als leise Kritik an der Politik in der Heimat gewertet wurde. Das iranische Regime reagierte aber laut und erhöhte den politischen Druck auf die Spieler. Laut US-Sender CNN sollen ihren Familien Folter und Gefängnis angedroht worden sein.

Schmerzhaftes Tor

Auf dem Feld herrschte lange ein Friedenspakt. Den brach in der 38. Minute Pulisic, indem er eine Kopfballvorlage von Dest zum 1:0 ins Tor beförderte. Regimegegner im Iran verbreiteten Videos, auf denen sie das Tor feierten und US-Fahnen dabei schwenkten. Ihnen ist das Team verhasst. Das sich sportlich dafür nicht revanchieren konnte.

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Kurz vor Seitenwechsel spielte McKennie den Ball etwas zu spät, das Tor von Weah zählte wegen Abseits nicht. Pulisic blieb in der Kabine, er war bei seinem Treffer mit dem Tormann der Iraner zusammengestoßen und war angeschlagen. Für ihn kam der Ex-Salzburger Aaronson.

Mehr als 40 Jahre dauert dieser erbitterte Streit zwischen Teheran und Washington – bis jetzt ohne einen Gewinner. Auf dem Rasen gewann der Iran 1998 2:1, die USA 2022 1:0. Mit einem Unterschied – damals schieden beide Teams aus. 2022 steht die USA im Achtelfinale.

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