Sport/Fußball

Salzburg zittert sich gegen Rapid zum Rekordsieg

31 Jahre hielt Rapid mit acht Siegen aus den ersten acht Runden den Bundesliga-Startrekord. Seit Sonntag müssen sich die Hütteldorfer diesen mit Salzburg teilen. Der Tabellenführer siegte vor fast 16.000 Zuschauern verdient mit 2:1, benötigte aber in der Schlussphase einiges Glück.

Vor der Partie stand eine Frage im Mittelpunkt: Welcher Trainer wird nach den Europa-League-Partien am Donnerstag mehr rotieren? Die Antwort: Ganz klar Rapid-Trainer Goran Djuricin, der mit acht Spielern doppelt so viele neue Kicker aufbot wie sein Salzburger Kollege Marco Rose.

„Wir brauchen für dieses Spiel extrem frische Spieler“, erklärte seine überraschende Maßnahme. Nur Müldür, Sonnleitner und Kapitän Schwab standen auch beim 2:0 gegen Spartak Moskau in der Startelf. Torhüter Knoflach gab seine Saisonpremiere, die Neuzugänge Pavlovic und Guillemenot feierten ihr Startelfdebüt. Der übliche Zehner fehlte im defensiveren 4-3-2-1.

Beim Serienmeister hütete statt Walke wieder Stankovic das Tor. Dazu waren im Vergleich zum 3:2 in Leipzig Junuzovic, Minamino und Gulbrandsen neu in der Startelf. Rose wechselte aber auch das System: Er änderte das 4-4-2 in ein 4-3-3.

Das Spiel begann, wie es nach den Personalrochaden zu erwarten war. Salzburg startete druckvoll, drängte Rapid weit zurück. Aber die ganz großen Chancen gab es zunächst nicht. Am gefährlichsten war noch Minamino, der als linker Stürmer aufgeboten wurde. Der Japaner ließ sich beim Abschluss zu lange Zeit (5.). Dann verfehlte er eine Flanke (16.).

Wirklich gefährlich wurden die Salzburger aber erst bei einer Serie von Standards: Knoflach konnte sich bei einem Pongracic-Kopfball (26.) und Sekunden danach bei einem Dabbur-Abstauber auszeichnen (27.).

Verdientes 1:0

Der alte Spruch „Die Führung war nur eine Frage der Zeit“ passte genau. In der 36. Minute fiel dann auch das 1:0: Minamino konnte sich an der Strafraumgrenze drehen und schoss genau ins Eck.

Für Rapid war der knappe Rückstand das Positivste nach Hälfte eins. In dieser wurde nur ein Torschuss abgegeben – so wenige hatten die Hütteldorfer laut Sky-Statistik zuletzt 2013 gegen den WAC. Djuricin reagierte zur Pause, brachte die Stammkräfte Ivan und Murg. Der Steirer übernahm die 45 Minuten verwaiste Spielmacherrolle.

Zwar kam der Rumäne Ivan gleich nach ein paar Sekunden gefährlich in den Strafraum (seinen Schuss blockte Pongracic ab), sonst änderte sich zunächst nichts an der Unterlegenheit. Bis in die 55. Minute. Plötzlich war Rapid da. Neuzugang hatte Pavlovic in der ersten Druckphase Pech, der Serbe traf nur die Stange (57.).

Rose reagierte, brachte Wolf, kehrte zum 4-4-2 zurück. Sekunden danach hatte Salzburg mit einem Stangentreffer von Dabbur Pech (67.).

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Kurz nach Beginn der Rapid-Viertelstunde fiel dann aber doch das 2:0 : Der müde wirkende Schwab vertändelte den Ball gegen Wolf. Dessen Hereingabe verwertete Dabbur artistisch (77.).

Das bereits siebente Liga-Saisontor Salzburgs in der Schlussviertelstunde sollte das Duell Erster gegen Siebenter entscheiden, obwohl es nach dem  Anschlusstor von Hofmann noch einmal spannend wurde (89).

Es blieb beim 2:1, weil ein Tor von Alar, der zu Beginn der Nachspielzeit schon eine tolle Chance vergeben hatte, zu Recht wegen eines Martic-Fouls an Samassekou nicht gegeben wurde (94.).

Rapid liegt nun schon 15 Punkte hinter den Salzburgern.

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