Sport/Fußball

2:1 beim WAC: Holzhauser erlöst die strauchelnde Austria

Es war kein Spiel für schwache Nerven. Raphael Holzhauser, der der Austria in der 92. Minute den Sieg schenkte, sprach sogar von einem "Schweinsspiel" und lag gar nicht so falsch mit dieser Einschätzung. Trainer Fink war es egal, er hüpfte vor Freude durch die Coaching Zone. "Ich bin stolz, dass die Mannschaft das noch herum gerissen hat nach dem schweren Spiel am Donnerstag."

Mit diesem Sieg bleibt die Austria der Admira auf den Fersen, doch die Personalsorgen werden immer größer. Monschein und Tajouri waren krank, Borkovic ist verletzt, kommenden Mittwoch fehlen in St. Pölten Kadiri und Holzhauser wegen Sperren.


16. Runde:

Samstag, 25.11.2017

Sturm - LASK

1:0 (0:0)

Altach - St. Pölten

3:0 (1:0)

Admira - Mattersburg

2:0 (0:0)

Sonntag, 26.11.2017

WAC - Austria

1:2 (0:0)

Rapid - Salzburg

2:3 (1:1)


Der WAC war am Sonntag dem Sieg durchaus nahe, Chancen dafür hatte man durch Ouedraogo, Drescher, Geschweidl oder Topcagic. Dabei war man durch Verteidiger Drescher per Kopf in Führung gegangen, hatte die vielen Nachlässigkeiten in der Austria-Abwehr endlich auch ausgenützt.
Rot für Violett

Austrias Kadiri hätte für einen Ellenbogen-Check Rot sehen müssen, etwas später durfte er nach einer weiteren Tätlichkeit vorzeitig duschen gehen. Das Warmwasser hatte er sich redlich verdient. In Unterzahl entdeckte die Austria ihre kämpferische Seite. Pires hatte den Ausgleich schon auf dem Fuß, er gelang dann wenig später durch Friesenbichler, der einen Serbest-Schuss leicht abfälschte.

In einer in Folge hektischen Partie hatte die Austria den längeren Atem und das bessere Ende für sich, weil Holzhauser das 2:1 gelang.

Schwacher Unparteiischer

Der Schwächste auf dem Platz in einem mäßigen Spiel war jedoch Schiedsrichter Jäger, der Kadiri früher hätte ausschließen müssen, bei Fouls eigenartige Entscheidungen traf und im Finish jeweils einen Elfmeter für den WAC und die Austria übersah. Die Kärntner wissen seit zehn Liga-Spielen nicht mehr, wie sich ein Sieg anfühlt, für die Austria war es der erste volle Erfolg nach fünf sieglosen Partien.

Holzhauser ging immerhin verbal in den Zweikampf – nach Schlusspfiff mit den Kritikern. "Wichtig ist, dass wir jetzt gewonnen haben, in der Europa League haben wir noch unser Finale gegen Athen. Egal, was die anderen reden, sie können uns am Arsch lecken." Niveau hat man. Oder nicht.


Tabelle:

1.

Salzburg

16

11

4

1

37:13

24

37

2.

Sturm

16

11

2

3

28:19

9

35

3.

Rapid

16

8

5

3

27:20

7

29

4.

Admira

16

7

4

5

29:25

4

25

5.

Austria

16

6

4

6

28:26

2

22

6.

LASK

16

5

5

6

21:21

0

20

7.

Altach

16

5

4

7

19:22

-3

19

8.

WAC

16

3

5

8

16:23

-7

14

9.

Mattersburg

16

3

5

8

18:28

-10

14

10.

St. Pölten

16

0

4

12

10:36

-26

4

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 3.500, SR Jäger

Tore:
1:0 (50.) Drescher
1:1 (58.) Friesenbichler
1:2 (92.) Holzhauser

WAC: Kofler - Sollbauer, Rnic, Drescher - Zündel, Offenbacher, M. Leitgeb (68. Rabitsch), Wernitznig - Flecker (78. Topcagic), Gschweidl, Ouedraogo

Austria: Hadzikic - Gluhakovic, Kadiri, Serbest, Salamon - Holzhauser - Prokop (69. Blauensteiner), Lee (69. Alhassan), De Paula, Pires - Friesenbichler (87. Sarkaria)

Rote Karte: Kadiri (65./Austria/Tätlichkeit)

Gelbe Karten: Rnic, Offenbacher bzw. Holzhauser, Gluhakovic, Hadzikic

Heimo Pfeifenberger (WAC-Trainer): "Wir haben ein ganz gutes Spiel gemacht und geben es mit zwei Aktionen aus der Hand. Das darf einfach nicht passieren, wir haben routinierte Leute drinnen. Das musst du ruhig nach Hause spielen zumindest mit einem Punkt. Wir sind bitter bestraft worden. Wir haben Riesenchancen gehabt, das Spiel vorzeitig zu entscheiden."

Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Ich bin sehr stolz, dass die Mannschaft das gegen einen stark kämpfenden WAC herumgerissen hat." Zum Umstand, dass Raphael Holzhauser (5. Gelbe) und Mohammed Kadiri (Rot) gegen St. Pölten gesperrt sind: "Wir müssen das hinnehmen, ich kann das nicht ändern."