Sport/Fußball

Erster Champions-League-Sieg seit 23 Jahren: Sturm Graz besiegt Girona

Vier Mal ist nichts passiert, außer dass sich Sturm Graz wacker geschlagen hat. Im fünften Spiel passierte der erste Punktegewinn – und es wurde sogar ein Sieg, der erste in einer Gruppenphase der Champions League seit 2001.

Girona wurde in Klagenfurt mit 1:0 geschlagen. Es war auch Sturms erster voller Erfolg über ein spanisches Team in der Königsklasse

Überraschung auf der Bank

Die erste Überraschung brachte ein Blick auf die Ersatzbank, denn dort nahm nach seiner Handverletzung auch Gorenc Stankovic Platz, den man eigentlich erst im Dezember erwartet hätte. Die zweite Überraschung war, dass der Slowene in der Schlussphase ein Comeback feierte. Auf dem Grün bemühten sich jene zehn Feldspieler, die zuletzt Klagenfurt mit 7:0 aus dem Stadion geschossen haben. Nur der Tormann war ein anderer – der Russe Chudjakow ersetzte Scherpen, der sich einer geplanten Operation am Knie unterziehen wird, um im Jänner wieder fit zu sein.  

An seiner Abwesenheit lag es freilich nicht, dass Girona technische Vorteile hatte. Gil düpierte zunächst die halbe Grazer Hintermannschaft, mit vereinten Kräften verhinderte diese aber ein Gegentor (14.). Der erste Wechsel folgte in Minute 17, wurde aber nur halbherzig vollzogen. Sturms Lavalee wollte sein Schuhwerk wechseln, kam aber nur zum Austausch eines Kickerstiefels und spielte daraufhin mit zwei verschiedenen Schuhen

Girona vergibt Großchance

Gepasst hat die Arbeitskleidung bei Böving, der kurz darauf Tormann Gazzaniga prüfte. Aber gefährlicher waren die Spanier, und sie zauberten. Denn einen Ball zwei  Meter vor dem leeren Tor nicht in diesem unterzubringen, war hohe Kunst von Martin. In der 29. Minute wurde übrigens Lavalees zweiter Schuh getauscht. 

Sturms beste Chance hatte aber Böving, der nach einem sehenswerten Alleingang im Wegrutschen das Tor verfehlte. Sturm agierte aber mutiger als in den beiden Heimspielen gegen Brügge (0:1) und Sporting (0:2). Auch Lavalee fühlte sich nun besser, sein guter Schuss wurde aber Beute von Gazzaniga. Insgesamt hatten die Steirer sogar ein Chancen-Plus, auch wenn Girona mehr Ballbesitz hatte.

Mika Biereth als Matchwinner

Und die erste Chance nach der Pause, als Zyhankow nur das Außennetz traf. Und dann passierte es, in der 59. Minute war im Wörthersee Stadion so einiges los: Der überaus starke Böving leitete eine Aktion ein, Chukwuani bediente Jatta, dessen Schuss Gazzaniga nur kurz abwehren konnte, Mika Biereth staubte zum 1:0 ab. Abgesehen vom Eigentor in Brest war es Sturms erster Treffer in der laufenden Champions League. Naturgemäß machte in der Schlussphase Girona das Spiel, drängte noch auf den Ausgleich und kam auch zu Chancen.  


Ilzer-Nachfolger Jürgen Säumel wird nach zwei Siegen wohl mehr als eine interimistische Lösung sein. 

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