Sturm Graz ist Meister und Doublegewinner, Salzburg entthront
Von Harald Ottawa
Die 16.000 Fans ließen sich nicht beeindrucken. Auch nicht davon, dass seit der siebenten Minute Salzburg Meister war. Die Sturm-Fans sangen, feierten. Und behielten recht. Das Stadion bebte, als Gregory Wüthrich in der 69. Minute das 1:0 köpfelte, das Tor von Amady Camara in der Nachspielzeit war noch Draufgabe.
Sturm besiegte Klagenfurt 2:0 und feierten den vierten Meistertitel der 115-jährigen Vereinsgeschichte und das zweite Double nach 1999. Und auch vor dem Stadion wurde gefeiert - viele Anhänger bekamen für diesen denkwürdigen Tag keine Karte mehr.
Vor dem Spiel gestand der wegen muskulärer Probleme nicht spielfitte David Affengruber, dass er als Zuschauer nervöser sein wird als in der angestammten Rolle als Verteidiger auf dem Feld. Und er musste zittern, bis zur 69. Minute.
Die Fans peitschten die Mannschaft sofort an, Sturm machte sofort Druck, die absoluten Topchancen blieben aus. Einige wenige im Stadion bekamen mit, dass Salzburg nach acht Minuten 2:0 führte und zu diesem Zeitpunkt Meister war, sie ließen sich aber in ihren Emotionen nicht bremsen.
Meistergruppe, 32. und letzter Spieltag
Sturm Graz - Klagenfurt 2:0 (0:0)
1:0 (69.) Wüthrich, 2:0 (90.) Camara
Salzburg - LASK 7:1 (3:1)
1:0 (7.) Koita, 2:0 (8.) Sucic, 2:1 (25.) Usor, 3:1 (36.) Pavlovic, 4:1 (61.) Sucic (Foulelfmeter), 5:1 (66.) Konate, 6:1 (71.) Koita, 7:1 (78.) Nene
Rapid - Hartberg 0:3 (0:1)
0:1 (25.) Avdijaj, 0:2 (59.) Kainz, 0:3 (92.) Frieser
- Sturm Graz 32 19/10/3 56:23 44
- Salzburg 32 20/7/5 74:29 42
- LASK 32 14/10/8 43:33 34
- Rapid 32 11/12/9 47:35 28
- Hartberg 32 12/9/11 49:52 28
- Klagenfurt 32 9/12/11 40:50 22
Ihre Helden auf dem Platz agierten mit Herz, die Nervosität angesichts der großen Chance war aber spürbar. Und die Klagenfurter kamen durch Soto und Arweiler zu guten Einschussmöglichkeiten. Sturm probierte es immer wieder mit halbhohen Bällen Richtung Mitte, stets stand aber ein Klagenfurter parat. Und für technische Lösungen fehlte einfach der gesperrte Spielmacher Kiteishvili. Kurz vor der Pause hätte aber Prass für den Befreiungsschlag sorgen können.
Nach dem Seitenwechsel war Sturm wie ausgewechselt, Horvat und Böving, der an Goalie Menzel scheiterte, vergaben Topchancen. Die Fans der Schwarz-Weißen sangen weiter, machten weiter Stimmung. Die in der 69. Minute ihren Höhepunkt fand – ausgerechnet der Schweizer Verteidiger musste mit seinem Kopf aushelfen, um das 1:0 zu erzielen. Doch Sturm wurde nachlässig, Affengruber musste draußen weiter zittern, der eingewechselte Maglica traf nur die Stange. In der 91. Minute traf aber Camara zur Entscheidung.
Hartberg gewinnt gegen müde Rapidler
Rang fünf und damit die letzte Chance auf einen Europacup-Startplatz sicherte sich Hartberg. Die Obersteirer gewannen bei Rapid mit 3:0 und fordern im Play-off den Sieger des Qualifikationsgruppenduells zwischen WAC und Austria Wien.