Bundesliga-Auftakt: Rapid feiert Fußballfest im Schachbrettmuster
Von Alexander Huber
Die erste Großveranstaltung seit Mitte März dürfte auch die letzte für längere Zeit bleiben. Umso größer war die Begeisterung der 10.000 Rapid-Fans beim Ligastart gegen die Admira. Die zwei wichtigsten Erkenntnisse: 1. Die Hütteldorfer präsentierten sich beim 4:1 gegen überforderte Gäste auf dem Rasen stark. 2. Auf den Rängen gelang der Spagat zwischen Fußball-Atmosphäre und Corona-Regeln.
Wie ernst die Lage ist, zeigte sich vor Anpfiff. Sowohl Geschäftsführer Peschek als auch Präsident Bruckner sprachen zu den im Schachbrettmuster angeordneten Fans. „Wir brauchen eure Unterstützung. Jetzt noch mehr! Genießt Rapid, aber haltet euch dabei an die Regeln. Zeigen wir der Politik, was möglich ist“, appellierte Bruckner, dem die angeordnete Kürzung auf nur noch 3.000 Zuschauer ab Montag und der damit verbundene Millionen-Schaden weitere schlaflose Nächte bereiten werden.
Hinsetzen, bitte!
Die erste Überraschung gab es beim Verlesen der Aufstellung (mit Demir anstelle des angeschlagenen Arase). Ausgehungert nach einem halben Jahr Corona schrien die Fans die Namen ihrer Lieblinge in einer Lautstärke, als wäre das Stadion voll. Auch während der einseitigen Partie fiel der Support-Verzicht der „Ultras“ weniger auf als erwartet. Die Klassiker aus dem grünen Gesangsrepertoire wurden angestimmt. Bei „Steht auf, wenn ihr Grüne seid“, grätschte Stadionsprecher Lukas Marek verbal dazwischen: „Singen ist super, aber bitte setzt’s euch dabei wieder hin.“
Auch die Ordner waren fleißig: Immer wieder wurden Fans höflich aber bestimmt gebeten, sich wieder auf den eigenen Platz zu setzen.
Die Partie von zwei Teams im 4-2-3-1-System lief wie auf einer schiefen Ebene, mit 70 % Ballbesitz der Hütteldorfer in Hälfte eins. Das erste Tor der Saison fiel nach einem schwachen Abschlag von Goalie Leitner und dem Verzicht von Malicsek auf einen Zweikampf. Thomas Murg nutzte den Freiraum und traf perfekt ins Kreuzeck (8.).
Taxi ist da
Eine Vorlage von Schösswendter wurde eiskalt ausgenutzt. Nach Kara-Assist war Taxi da, auch Fountas traf ins Kreuzeck (43.). Die Admira wurde offensiver, aber Murg traf das Lattenkreuz (52.). Kurios wurde es in Minute 59: Ullmann schnappte sich den Ball und schloss ein Solo zum 3:0 ab, Assistent Witschnigg und Schiedsrichter Jäger entschieden dennoch auf Abseits. Die 10.000 zeigten, dass auch im Sitzen laut gepfiffen werden kann.
Abgemeldet waren bei der Rückkehr nach elf Jahren bis dahin „Maierhoffer“. Doch dann flankte Hoffer, Maierhofer köpfelte an die Latte und setzte den Nachschuss übers Tor.
Für die überfällige Entscheidung sorgte Fountas. Nach einem Kara-Schuss staubte der Grieche ab – 3:0 (73.). Joker Marco Hausjell stach mit einem abgefälschten Schuss zum 3:1 (80.). Die schönste Kombination des Spiels führte zum Endstand durch Koya Kitagawa (92.).
Und dann hieß es Maske rauf und hoffen, dass so ein Fußball-Abend bald wieder möglich wird.
RAPID WIEN - FC ADMIRA 4:1 (2:0)
Allianz Stadion, 10.000 Zuschauer, SR Jäger
Tore: 1:0 ( 8.) Murg 2:0 (43.) Fountas 3:0 (73.) Fountas 3:1 (80.) Hausjell 4:1 (92.) Kitagawa
Rapid: Strebinger - Stojkovic, Greiml, Hofmann, Ullmann - D. Ljubicic, Petrovic (82. Grahovac) - Murg, Fountas (82. Savic), Demir (68. Knasmüllner) - Kara (76. Kitagawa)
Admira: Leitner - Bauer, Aiwu, Schösswendter (46. Hjulmand), L. Malicsek - Maier, Tomic (82. Buchta), Kerschbaum (46. Saracevic), Cirkovic (64. Hausjell) - Hoffer (82. Lukacevic), Maierhofer
Gelbe Karten: Murg, Fountas, Stojkovic bzw. Maierhofer, Maier