Sport/Fußball

SKN schrammt in der Champions League knapp an der Sensation vorbei

Österreichs Frauenteam hat bereits für einige Sensationen gesorgt. Mittwoch Abend wäre im Viola Park beinahe eine in der Champions League zu bestaunen gewesen. St. Pölten forderte im Wiener Ausweichquartier Manchester City  voll. Der SKN  verlor gegen den Titelkandidaten nach 2:1-Führung spät, aber doch  2:3.

St. Pölten hatte wie von Trainerin Liese Brancao angekündigt mutig losgelegt. Doch gleich beim ersten Angriff des Favoriten wurde eine beeindruckende Kombination aus Technik und Kraft geboten: Nach einem Pass in den Rückraum zog Alanna Kennedy aus 30 Metern tatsächlich unhaltbar ab. Von der Stange klatschte der Ball ins Netz – 0:1 (6.).

Als die rechtzeitig nach einer Gehirnerschütterung fit gewordene Torfrau Carina Schlüter bereits in Minute 9 ein Eigentor verhindern musste, dachten viele der 3.116 Besucher im Viola Park an das mögliche Debakel. Immerhin hatte City zum Auftakt Titelverteidiger Barcelona 2:0 geschlagen.

Besonders beeindruckend war dabei die Performance der Taktgeberin Yui Hasegawa, die wohl ganz genau studiert, was Herren-Coach Pep Guardiola von seinem Lieblingssechser Rodri erwartet: Die Japanerin zog die Bälle wie mit einem Magnet an und verteilte sie.

Überraschend stark

Doch der SKN ließ sich nicht einschüchtern, zeigte technisch anspruchsvolles Passspiel und konnte sich immer wieder aus dem Hochdruckgebiet rauskombinieren. Als Kamila Dubcova abzog, ging erstmals ein Raunen durch die Haupttribüne (14.). Bei einer wunderbaren Parade von Schlüter gegen Starstürmerin Chloe Kelly brandete Jubel auf (38.). 

Deswegen war es drei Minuten später tatsächlich möglich, dass die „Wölfinnen“ den Ausgleich bejubeln. Nach einem Corner versenkte Melanie Brunnthaler die Kugel aus kurzer Distanz.

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„Wir wollten sie ärgern, das ist uns gelungen“, erklärte die Stürmerin zur Pause.

City-Coach Gareth Taylor ahnte die Überraschung offenbar: Knapp davor hatte er seinen Sitzplatz auf der Tribüne gegen den üblichen Arbeitsplatz an der Linie getauscht.

Für die zweite Hälfte sollte es als Joker Khadija Shaw – die große Mittelstürmerin wird auch „der weibliche Haaland“ genannt – richten, doch in Führung ging der SKN. Ein feiner Drehschuss von Dubcova landete im Kreuzeck – 2:1 (53.).

Nur vier Minuten hielt der Vorsprung, dann traf Aoba Fujino per Volley.

Nach 80 Minuten und einem Corner folgte das 2:3 durch Mary Fowlers Kopfball.

Der SKN war bis zuletzt auf Augenhöhe, bleibt nach zwei Spielen aber punktelos.