Sport/Fußball

Franco Fodas EM-Fazit: "Genugtuung brauche ich nicht"

Wie analysierte der Teamchef seine erste Europameisterschaft als Trainer? Franco Foda nahm sich am Sonntag Zeit und sprach über ...

... die Einstellung der Spieler bei dieser EURO:

Beeindruckt hat mich der Geist der Mannschaft, wie jeder bereit war, den anderen zu unterstützen. Und auch die Einstellung der Spieler, jeder ist sehr verantwortungsvoll gewesen, auch mit Covid 19, wir hatten keinen einzigen Covid-Fall.

... Dinge, die ihn bei dieser EM beeindruckt haben:

Ich habe ja schon viel erlebt, aber so eine EM, von der Organisation, von den Abläufen und der Medienpräsenz, war außergewöhnlich. Du stehst im Blickpunkt, nicht nur in Österreich. Diese Dimension war unglaublich. Dazu die Möglichkeiten. Alleine das Wembley-Stadion, die Kabinen, die ganze Infrastruktur, das hat mich beeindruckt.

... nötige Entwicklungsschritte im österreichischen Fußball:

Von Seiten der Infrastruktur sind wir meilenweit entfernt, da müssen wir nachlegen. Das Wichtigste ist ein Kompetenzzentrum mit eigenen Fußballplätzen und neuen Büroräumen. Darüber hinaus sollte man sich über ein Nationalstadion Gedanken machen. Ein richtig enges Fußballstadion, wo die Nationalmannschaft zu Hause ist und wir nicht mehr wie Nomaden herumreisen müssen.

... seinen Umgang mit Kritik und  Genugtuung:

Viele haben getitelt: „Der Trainer muss liefern. Wenn er sich nicht fürs Achtelfinale qualifiziert, ist er Geschichte.“ Für mich war es wichtig, ruhig zu bleiben. Deshalb habe ich auch die letzten Wochen keine Zeitungen gelesen, weil ich mich nicht beeinflussen lassen wollte. Genugtuung brauche ich nicht. Ich bin von dem überzeugt, was ich mache und habe immer meinen Weg verfolgt. Sachliche Kritik gehört auch dazu, man hat nie die gleiche Sichtweise.

... die Zukunft von Marko Arnautovic, ob in China oder Europa:

Es ist seine Entscheidung. Aber ich hoffe, auch auf Grund der kurzen Wege, dass er wieder in Europa spielt. Aber es ist seine Entscheidung. Er ist ein ganz wichtiger Spieler für die Nationalmannschaft, allein schon wegen seiner Präsenz, auch abseits des Platzes, wo er für gute Stimmung sorgt.

... den Wechsel von Aleksandar Dragovic in die schwächere serbische Liga zu Roter Stern Belgrad:

Er hat mich im Vorfeld über diesen Transfer informiert. Er spielt dort international und wird auch weiterhin ein Thema sein, wenn er seine Leistung bringt. Und das hat er bisher immer getan.

... seinen Abschied von den Spielern am Sonntag:

Ich habe eine kurze Rede gehalten, mich bedankt bei den Spielern und Betreuern. Das brutale beim Nationalteam ist immer, dass du einen Cut hast und alle weg sind. Deshalb war es auch so emotional.