Fodas Personal: Sorgenkinder und Höhenflieger im ÖFB-Team
Eines ist klar: Franco Foda kämpft dieser Tage um seinen Job. Dass er dabei gleich auf sieben Spieler verzichten muss, macht die Aufgabe für den Teamchef nicht leichter. Nach den langzeitverletzten Xaver Schlager und Stefan Lainer gesellte sich am Montag ein Quintett an Ausfällen hinzu – und das hat es in sich: Marko Arnautovic, Aleksandar Dragovic, Christoph Baumgartner, Philipp Lienhart und Valentino Lazaro mussten entweder krank oder verletzungsbedingt absagen für die WM-Qualifikationsspiele auf den Färöern am Samstag und in Kopenhagen am nächsten Dienstag.
Foda hat Kevin Danso (Lens), Phillipp Mwene (Eindhoven), Salzburgs Max Wöber sowie die beiden Rapidler Marco Grüll und Ercan Kara nachnominiert. In Gruppe F ist trotz der jüngsten Niederlagen in Israel und gegen Schottland noch Platz zwei möglich. Da es über die Nations League allerdings sogar noch eine Hintertür zur WM gäbe, geht es in den zwei bevorstehenden Spielen vor allem um das „Wie“.
Wie wird sich Österreichs Team präsentieren? Und: Ist Franco Foda noch die Wende zuzutrauen? Der KURIER wirft einen Blick auf die Form der nun übrig gebliebenen Kaderspieler.
Sorgenkinder
Österreichs Nummer eins Daniel Bachmann hat seit dem letzten Länderspiel bei seinem Klub Watford nur noch eine Partie bestritten. Der 27-Jährige hatte eine leichte Knieverletzung und war danach nur Ersatz. Allerdings: Watford trennte sich am Sonntag von Trainer Xisco Muñoz und präsentierte Claudio Ranieri. Die Karten werden neu gemischt.
Ebenso kein Fixleiberl hat Stefan Posch bei Hoffenheim, er könnte nach den Absagen von Dragovic und Lienhart nun aber zum Zug kommen. Salzburgs Kapitän Andreas Ulmer laboriert an einem Infekt und könnte ebenso noch ausfallen. Michael Gregoritsch kam am Samstag beim 1:2 von Augsburg gegen Dortmund auf seine ersten zwölf Spielminuten seit den Länderspielen im September. Ob der Steirer Arnautovic im Sturmzentrum wird ersetzen können?
Dauerbrenner
Die jüngsten Ergebnisse von Real Madrid waren nicht positiv. Allerdings: Egal, ob links oder im Abwehrzentrum – David Alaba hat sich bei den Königlichen schnell etabliert, kommt fit und mit Spielpraxis. Das lässt zumindest hoffen. Ähnlich ist die Situation bei Florian Grillitsch, der nach seinem gescheiterten Transfer zu Milan nun wieder Stammspieler ist in Hoffenheim.
Nicht wie gewohnt kommt Konrad Laimer bei Leipzig unter Trainer Jesse Marsch zum Einsatz. Der Salzburger war zuletzt oft nur Reservist oder wurde ausgetauscht. Der Dauerläufer liefert aber ohnehin immer, wenn er auf dem Platz steht. Im Saft stehen Florian Kainz und Dejan Ljubicic, die bei Köln viel zum Einsatz kommen, während Louis Schaub oft nur Edeljoker ist.
Höhenflieger
Sollte es bei Bachmann Probleme geben, ist Heinz Lindner da. Der Torhüter des FC Basel ist in Hochform, nach dem 1:1 am Wochenende gegen Luzern wurde der Oberösterreicher bejubelt: „Die irre Show des fliegenden Heinz“ schrieb bzbasel.ch, die Basler Zeitung huldigte: „Heinz Lindner: Schneller als eine Katze, härter als jeder Torpfosten“, nachdem der Ex-Austrianer den Punkt mit mehreren Paraden gerettet hatte.
Mit einem 2:1-Sieg gegen die Bayern kommt Martin Hinteregger, er erzielte dabei selbst den Ausgleich per Kopf und trug die Kapitänsschleife. Mitansehen musste das Marcel Sabitzer, der zumindest ausgeruht und voller Elan zum Team stoßen sollte. Bei den Bayern reichte es bisher zwar nur zu sechs Einsätzen als Joker, der Steirer berichtet allerdings selbst vom persönlichen Glücksgefühl nach seinem Transfer zum Rekordmeister.
Ähnlich sollte es Yusuf Demir gehen, auch wenn er zuletzt beim kriselnden FC Barcelona nicht erste Wahl war. Die Unbekümmertheit des 18-Jährigen kann helfen.