Sport/Fußball

Bärenstark gegen Trabzonspor: Rapid spielt wieder in Europa

Am heißesten Abend des Sommers qualifizierte sich Rapid für einen langen Europacup-Herbst. Das Millionenspiel gegen Trabzonspor endete mit einem Triumph vor ausverkauftem Haus. 

22.500 Fans feierten bereits in der dritten Quali-Runde zur Europa League wie schon lange nicht mehr – nach einer Leistung, wie sie von Rapid auch schon sehr lange nicht mehr zu sehen war. Auf die 3,2 UEFA-Millionen Minimum für das Erreichen des Play-offs und einer Ligenphase werden noch einige mehr folgen.

 

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Trainer Robert Klauß, der seine beiden Kinder mit hatte, hatte auf die im Test gegen AC Milan (1:1) geübte Variante zurückgegriffen: Isak Jansson stürmte ganz vorne und war  neben Guido Burgstaller ein umtriebiger Aktivposten.

Damit war neben Matthias Seidl Platz im offensiven Mittelfeld für Louis Schaub – dieser sollte glücklos agieren. Rechts hinten bekam Bendeguz Bolla den Vorzug vor Moritz Oswald, der neben Dion Beljo die stark besetzte Ersatzbank schmückte.

Trabzonspor setzte wie erwartet von Beginn an auf Schlüsselspieler Trezeguet, dafür saß der zweite starke Flügel Visca nur auf der Bank. Abwehrchef Savic fehlte verletzt, deswegen musste der um 4,4 Millionen eingekaufte Mendy vom Zentrum zurück in die Viererkette.

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Dominante Rapidler 

Die Hausherren starteten stark, technisch sauber und dominant. Nach neun Sekunden gab es den ersten Eckball, durch einen Burgstaller-Lupfer die erste Topchance – Goalie Cakir hielt (16.).

Danach  wurde mehr auf Sicherheit geachtet, Trabzonspor fiel lediglich durch Böller im Auswärtssektor auf.

Rapid spielte in der weiterhin enormen Hitze sehr abgeklärt und in der 34. Minute äußerst sehenswert. Nach einem Doppelpass von Bolla mit Jansson kam Schaub am Fünfer unbedrängt zum Abschluss – vorbei!

Durch Bolla gab es noch eine dritte Großchance – drüber (44.).  

Auch aus der Pause kamen die Grünen besser. Ein Schaub-Schuss wurde vor der Linie geblockt (50.).

Nach einer Stunde setzte der Dritte aus der Türkei auf den wuchtigen Nwakaeme und zog Trezeguet wegen Chancenlosigkeit gegen Bolla ins Zentrum. Nach 69 (!) Minuten gab es den ersten Abschluss durch Denswil.

Es kam Beljo für Schaub, Jansson ging eine Reihe nach hinten, zog ab – und wieder hieß der Sieger Cakir (74.). 

Auch Beljo verfehlte – sollte sich dieser Chancenwucher rächen?

Nein, weil  Rapid noch besser wurde. Wieder spielte Bolla einen fabelhaften Doppelpass, diesmal mit Matthias Seidl, der ruhig blieb – 1:0 (77.).

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Erst jetzt gab es eine Top-Chance der Gäste, Niki Hedl hielt gegen Trezeguet (84.).
Jansson sprintete noch immer, Malheiro sah als letzter Mann Rot (85.). 

Knapp nach der Einwechslung von Christoph Lang flog dann beinahe das Dach weg: Seidl spielte den Joker frei, der souverän zum 2:0 traf (87.).

Im Play-off geht es gegen Braga. Die Portugiesen setzten sich gegen Servette Genf 2:1 (0:0 im Hinspiel) durch. Das Auswärtsspiel steigt am kommenden Donnerstag, das Heimspiel am 29. August, 21 Uhr. 

Fix ist der Verzicht auf eine mögliche Spielverschiebung gegen BW Linz am 25. August. „Wir spielen lieber im Sommer alle drei Tage, als dann, wenn es grau und kalt ist“, erklärt Klauß den neuen, fröhlicheren Zugang in Hütteldorf.

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Fan-Skandal bei Trabzonspor

Nach dem Spiel erzählte der Meistertrainer von Trabzonspor, was gerade los ist. Avci verriet: "Gestern ist meine Telefonnummer von Fans, die es nicht gut mit uns meinen, auf Twitter veröffentlicht worden.

Nach dem dritten Pflichtspiel ohne Tor hat der Routinier gerade andere Sorgen: "Ich habe Kinder, stellen Sie sich vor, was gerade los ist."

Zurücktreten will Avci aber nicht.