Europa League: Rapid kam mit Können und Glück zum Heimsieg
Der letzte wirklich heiße Sommerabend bot in Wien-Hütteldorf einen besonders heißen Tanz: Rapid siegte gegen FCSB alias Steaua Bukarest mit 3:1. Beim Rückspiel am 30. August geht es um die Gruppenphase, mindestens sieben Millionen brutto Umsatz und die Zukunft des heftig angefeindeten Trainers Goran Djuricin.
Rapid präsentierte sich mit der Aufstellung vom 4:0 gegen Slovan wieder im Europacup-Modus: Bereits nach 25 Sekunden spielte Thomas Murg einen gefährlichen Stanglpass. Nach dem ersten Corner der Gäste ging die Post ab. Marvin Potzmann ließ zwei Gegner aussteigen, Murg spielte auf Christoph Knasmüllner und der Spielmacher schloss den perfekten Konter eiskalt ab – 1:0 (4.).
Gegen Slovan hatte Knasmüllner eine knappe Spielminute früher getroffen. Wie gegen die Slowaken musste danach Richard Strebinger seine Klasse zeigen. Einen Teixeira-Volley hielt der Teamgoalie stark (20.).
Perfekt einstudiert
Es folgten drei Alar-Chancen. Zuerst hielt Balgradean (25.), dann verfehlte der Stürmer per Kopf knapp (31.). Bei der besten Möglichkeit hatten die 19.300 Zuschauer den Torschrei auf den Lippen. Er sollte sich um eine Minute verzögern – auf die Parade des Goalies folgte ein Corner. Knasmüllner, wer sonst, brachte die einstudierte Variante zur Mitte. Der auch defensiv starke Mario Sonnleitner war Richtung erste Stange gesprintet, Kopfball – 2:0 (39.).
Trotzdem präsentierte der Block West in Minute 45 drei vorbereitete „Gogo raus“-Transparente. Die restlichen Zuschauer pfiffen angesichts der besten Saisonleistung lautstark auf die Fan-Forderung gegen .
Positiven Support gab es für den Verein, der offiziell als FCSB antreten muss, aber mit der großen Geschichte von Steaua mobilisiert. Obwohl nur 100 Fans aus Bukarest angereist waren, füllte sich der Gästeblock. 1000 Wiener mit rumänischen Wurzeln pfiffen auf die Namensänderung und schrien äußerst motiviert für „Steaua“.
Die Hütteldorfer müssen übrigens gute Informanten haben: Obwohl erst diese Woche verpflichtet, rechnete das Trainerteam mit Roman. Tatsächlich begann der Flügel, die beiden Jungstars Coman und Man kamen hingegen erst zur Pause. Nach nur zehn Sekunden rettete Strebinger gegen Coman bravourös. Die starke linke Seite blieb gefährlich: Stan, ein weiterer Neuzugang, flankte und Sturmtank Harlem Gnohere verwertete seine erste Chance – 2:1 (47.).
Rapid schlug durch den Kapitän zurück. Stefan Schwab, offensichtlich nicht ganz fit und bis dahin der einzige schwache Rapidler, hielt drauf. Balgradean, davor so stark, patzte – 3:1 (49.).
Die Rumänen setzten mit Stürmer Rusescu als zweiter Spitze nach nicht einmal einer Stunde auf totale Offensive. Andrei Ivan durfte seine Vorfreude auf ein Duell mit der Heimat erst ab Minute 69 ausspielen und hatte gleich gute Szenen.
Glück im Finish
Im Fokus stand aber Strebinger mit einer Dreifach-Parade (73.). Danach versuchten die Grünen in der extrem intensiven Partie das Tempo rauszunehmen – vergeblich. Berisha musste in Minute 84 mit Gelb-Rot raus. Bukarest drückte an. Zuerst hielt Strebinger gegen Rusescu stark, dann knallten Coman und Benzar den Ball noch an die Latte.
Tore: Knasmüllner (4.), Sonnleitner (39.), Schwab (49.) bzw. Gnohere (47.)
Wien, Allianz Stadion, SR William Collum/SCO
Rapid: Strebinger - Potzmann, Sonnleitner, Barac, Bolingoli - Ljubicic, Schwab - Murg (90. Müldür), Knasmüllner (86. Kostic), Berisha - Alar (69. Ivan)
FCSB: Balgradean - Benzar, Planic, Balasa, Stan - Popescu (46. Coman), Pintilii - Roman (57. Rusescu), Morutan (46. Man), Teixeira - Gnohere
Gelb-Rot: Berisha (83./wiederholtes Foulspiel)
Gelbe Karten: Sonnleitner bzw. Popescu, Pintilii