Sport/Fußball

Europa League: LASK schreibt Geschichte

Vor drei Jahren war der LASK noch ein Zweitligist, bestenfalls mit der Hoffnung ausgestattet, ein schlafender Riese zu sein. Am Freitag um 13 Uhr wird genau dieser Traditionsverein aus Linz einen Gegner im Achtelfinale der Europa League zugelost bekommen. Und das nach einem 2:0 gegen Alkmaar völlig zurecht.

Nach dem 1:1 im Hinspiel startete Alkmaar mit dem Wissen, dass noch keiner von drei Österreich-Besuchen mit einem Sieg geendet hatte und die Linzer zu Hause gegen Klubs aus den Niederlanden noch nie verloren haben.

Der LASK startete mit der bekannten Top-Elf, mit bekannten Stärken: Thomas Goiginger flankte präzise, Marko Raguz setzte die erste Chance per Volley ans Außennetz (6.). Auch die zweite große Möglichkeit offenbarte Schwächen der Gäste an den Flanken. Reinhold Ranftl wurde freigespielt, fand den Mann in der Mitte, Dominik Frieser köpfelte. Eine Parade von Marco Bizot mit dem Fuß verhinderte das 1:0 (19.).

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Fußarbeit

Der Alkmaar-Goalie hatte überhaupt alle Füße voll zu tun. Immer wieder wurde der Schlussmann gesucht, um das Offensivpressing der Linzer auszuspielen. Und wenn es AZ gelang, die erste LASK-Welle zu umkurven, wurde es richtig gefährlich. So wie nach einem Pass auf Oussama Idrissi, der aber nicht abschloss, sondern noch den mitgelaufenen Calvin Stengs suchte – und verfehlte (21.).

Wenn Stengs den Ball bekam, war (zumindest bis zum 0:2) seine technische Klasse und Übersicht beeindruckend. In Minute 32 hielt Alexander Schlager einen Versuch des 21-Jährigen aus dem Alkmaar-Nachwuchs. Logisch, dass Star-Berater Mino Raiola (transferierte zuletzt Haaland nach Dortmund) bereits mit dem Spielmacher zusammenarbeitet.

Gefährlicher war trotzdem Österreichs Tabellenführer – natürlich nach einer Flanke, Bizot hielt gegen Raguz bravourös (33.).

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In Minute 43 war dann selbst Bizot gegen Raguz chancenlos. Nach einem Foul an Ranftl schob der U-21-Teamstürmer den Elfmeter ganz cool ins Eck – 1:0.

Gleich nach der Pause zeigte sich, warum es im achten Europacup-Heimspiel den siebenten Sieg geben sollte. Idrissi versuchte im Strafraum lieber noch einen Haken, um mit dem stärkeren rechten Fuß (dann doch nicht) abschließen zu können. Der LASK machte hingegen das Einfache, wie eine schon gegen Salzburg erfolgreiche Einwurf-Variante perfekt. Raguz verlängerte, die Alkmaar-Defensive brachte den Ball nicht weg und der 21-Jährige zeigte den teamreifen Willen zum Tor (50.).

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„Wichtig ist unser Hunger, der Heißhunger, der bei uns herrscht“, hatte Erfolgstrainer Valerien Ismael vor dem Anpfiff erklärt. Beim 2:0 war dieser zu sehen.

Wenn nach einer Stunde ein Renner-Pass bei Raguz gelandet wäre, hätten die 14.000 Fans gar einen Hattrick gefeiert. Nach 69 Minuten wurde der Mann des Spiels durch Joao Klauss ersetzt.

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Alles unter Kontrolle

Bemerkenswert war, wie Hollands Tabellenzweiter weiterhin auf Ballkontrolle setzte und jeden Angriff in Ruhe aufbauen wollte. Spätestens bei LASK-Abwehrchef Gernot Trauner war Schluss mit dem schönen Spiel.

Lediglich Gelb-Rot für Philipp Wiesinger und der anschließende Koopmeiners-Freistoß aus 20 Metern hätten noch für späte Spannung sorgen können (89.).

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