Im Schatten des Krieges: Emotionaler Sieg der Ukraine in Schottland
Die Sportwelt – und nicht nur diese – blickte am Mittwoch nach Glasgow. Die kriegsgebeutelten Ukrainer spielten im Halbfinale des WM-Play-offs in Schottland und unter der großen Anteilnahme der Öffentlichkeit ihr erstes Pflichtspiel seit Ausbruch des Krieges im Februar.
Und auch mit dem nächsten sportlichen Traum könnte es klappen, die Ukrainer siegten mit 3:1. Am Sonntag geht es gegen Wales um ein WM-Ticket.
Die Schotten bereiteten den Gästen von Beginn an eine tolle Party. Bei der die ukrainischen Spieler in Nationalflaggen eingehüllt unter großem Beifall aller Fans das Spielfeld betraten. Man spürte auch, dass Fußball in diesen Zeiten vielleicht gar nicht das Wichtigste ist. Als die ukrainische Nationalhymne gespielt wurde, war es besonders emotional.
Die Schotten begannen leicht feldüberlegen, qualitativ hochwertiger waren die Angriffe der Gäste. Jarmolenko scheiterte beispielsweise an Goalie Gordon (17.). In der 33. Minute zeigte der West-Ham-Legionär seine Klasse, als er Gordon zur Führung überhob. Vor der Partie hatte der 32-Jährige Jarmolenko noch gemeint: „Es ist so schwer, im Moment an Fußball zu denken. Die russische Armee tötet täglich Menschen in der Ukraine.“ Ein anderer Legionär sorgte nach der Pause für die Vorentscheidung, Roman Jaremtschuk von Benfica traf per Kopf (49.). Callum McGregor gelang noch der Anschlusstreffer (80.), ehe Artem Dovby noch das 3:1 erzielte (95.).
187. Teameinsatz
Seit Mittwoch ist die dritte Auflage der UEFA Nations League im Gange. Und zum Auftakt unterlagen die Waliser mit 1:2 in Polen. Schon heute steht der erste ganz große Schlager auf dem Programm: Spanien bittet Nachbar Portugal zum iberischen Duell. Cristiano Ronaldo wird in Sevilla sein 187. Länderspiel bestreiten.