Sport/Fußball

Die WM 2022 brachte TV-Rekorde und einen Einbruch in Deutschland

Selten sorgte eine WM für ein vergleichbares Fiasko bei den TV-Zahlen in Deutschland. 13,86 Millionen sahen am Sonntag die ARD-Übertragung des Endspiels, vor vier Jahren waren es noch 21,32 Millionen. Den Topwert brachte das WM-Aus gegen Costa Rica mit 17,43 Millionen. Damit bleibt aber die meistgesehene Sportübertragung des Jahres das EM-Finale der Frauen mit 17,9 Millionen Zuschauern.

Aber Deutschland ist die große Ausnahme. Fast vier Milliarden Personen haben bei dieser WM zumindest einmal im TV oder Streaming zugeschaut. Beim Finale war es weit mehr als eine Milliarde.

Beim Elferschießen im Endspiel wurde im ORF zum einzigen Mal bei dieser WM die Zwei-Millionen-Marke überschritten. In der ersten Halbzeit waren es knapp über 1,3 Millionen gewesen. Mit 193.000 Seherinnen und Sehern wurde beim gestrigen Finale ein ORF-Live-Stream-Rekord aufgestellt. Insgesamt 5,391 Millionen sahen die WM im ORF. 1,057 Millionen Zuseher verfolgten die zweite Hälfte des Semifinales zwischen Argentinien und Kroatien bei ServusTV. Der Tagesmarktanteil von 12,9 Prozent ist der drittbeste Wert der Sendergeschichte.

Der ORF bewegte sich damit in Summe etwa auf dem Niveau von 2018, als das Finale ebenfalls rund zwei Millionen Menschen vor die TV-Geräte lockte. Insgesamt sahen 6,364 Millionen Österreicherinnen und Österreicher eines der 64 WM-Spiele - diesmal zeigte man 39 Begegnungen.

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Rekord in Frankreich

Während das deutsche Fernsehen massive Einbußen verzeichnet, feiert die FIFA internationale TV-Rekorde. So sind in Argentinien, Kanada, USA, Südkorea und Japan die Werte regelrecht explodiert. In Spanien oder den Niederlanden übertrafen die Einschaltquoten die Zahlen der vorherigen WM deutlich. In Portugal beispielsweise schalteten beim 2:0 in der Gruppe gegen Uruguay so viele Zuschauer wie noch nie bei einem WM-Spiel ein.

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In England schaut 20 Millionen live zu, beim Begräbnis von Queen Elizabeth waren es 20 Millionen auf 50 Sendern. In Frankreich sahen das Finale 24 Millionen Menschen (29,4 Millionen zur Spitze), ein historischer Zuschauerrekord für den Sender TF1.

In Argentinien steigerten sich die Zuschauerzahlen von durchschnittlich 8,48 Millionen in der Vorrunde auf 11,8 Millionen im Semifinale – und gipfelte in etwas mehr als 13 Millionen im Finale.