Sport/Fußball

David Alaba will mit Österreich "ein Stück Geschichte schreiben"

David Alaba hat vor dem entscheidenden EM-Gruppenspiel am Montag (18.00 Uhr/live ORF 1) in Bukarest gegen die Ukraine noch einmal die Bedeutung eines möglichen ersten Achtelfinal-Einzuges für das österreichische Fußball-Nationalteam betont.

"Wir wollen diesen Schritt gehen, unser Ziel erreichen und mit diesem Ziel auch irgendwo ein Stück weit Geschichte schreiben", sagte der 28-Jährige am Sonntagnachmittag in einer Pressekonferenz in der rumänischen Hauptstadt.

Der künftige Real-Madrid-Profi war bereits bei der verpatzten EM 2016 dabei, als das ÖFB-Team zum Abschluss der Gruppenphase ein Entscheidungsspiel gegen Island zu bestreiten hatte. Damals mussten die Österreicher gewinnen, um im Turnier zu bleiben - am Ende setzte es in Paris ein 1:2.

Diesmal dürfte auch ein Unentschieden reichen, um als einer der vier besten Gruppendritten aufzusteigen. "Es ist uns allen bewusst, dass dieses Spiel Finalcharakter hat", meinte Alaba. "Wir wollen es für uns entscheiden."

Nicht nur für ihn selbst hätte die Begegnung eine hohe Bedeutung. "Ich sehe es bei jedem Einzelnen, wie wichtig dieses Spiel für uns alle ist." Der ÖFB-Star hob, auf Frankreich 2016 angesprochen, den Teamgeist und die ausgezeichnete Stimmung hervor, die derzeit in der Mannschaft herrsche. "Die Vorfreude ist riesig. Die Spannung beginnt auch langsam, sich aufzubauen. Jeder einzelne von uns ist heiß auf das Spiel."

Alaba wird am Donnerstag 29 Jahre alt. Ob er seinen Geburtstag lieber mit seinen ÖFB-Kollegen oder mit seiner Familie feiern würde? "Dieses Jahr bei der Mannschaft", sagte Alaba. Das würde bedeuten, dass Österreich erstmals bei einer EM die Gruppenphase überstanden hätte. Die möglichen Achtelfinal-Termine sind am Samstag (26. Juni) in London sowie in der Woche darauf am Montag (28. Juni) in Bukarest und am Dienstag (29. Juni) in Glasgow.

Bei einem Sieg gegen die Ukraine würden die Österreicher als Gruppenzweiter am 26. Juni in London weiterspielen. Zu diskutieren ist, wie viel Risiko man dafür eingehen sollte. "Ich glaube, dass unsere Spielweise an sich etwas Risiko mit sich bringt", erklärte Alaba. "Wir wollen den Ball haben, Fußball spielen, sicherlich auch offensiven Fußball spielen." Auch gegen die Niederlande (0:2) habe man mit einer defensiven Fünferkette gespielt, "die sehr hoch gestanden ist, die mutig war. Das wollen wir morgen auch sein."

Im Zentrum dieser Kette hatte Alaba zum EM-Auftakt gegen Nordmazedonien (3:1) als Spieler des Spiels geglänzt. Gegen die Niederlande verursachte er früh einen Elfmeter. 167 seiner bereits 190 gespielten Pässe im Turnier hat der bisherige Bayern-München-Mann angebracht. In den ersten beiden EM-Runden fanden ausschließlich Akteure der Mitfavoriten Spanien und Deutschland öfter den Mitspieler.

"Aus der Position heraus, die ich in den ersten zwei Spielen bekleidet habe, schaue ich, wie ich meine Mitspieler am besten in Position bringen kann, wo der nächste Raum sein könnte, oder wo der dritte Pass dann irgendwo landen könnte", erklärte Alaba. Es ist eine Art Spielgestalter, ein moderner Libero, den Allrounder Alaba bei der EM erstmals im ÖFB-Team gegeben hat. Ob Teamchef Franco Foda seinen Star gegen die Ukrainer erneut in dieser Rolle einsetzen wird, ist offen.