David Alaba schießt Real Madrid zum Sieg im Clásico
Ein Spiel in Spanien schrieb österreichische Fußballgeschichte. Es handelte sich aber nicht um irgendein Match, sondern um die Partie, die weltweit elektrisiert. Barcelona gegen Real, besser bekannt als El Clásico. Erstmals in der Geschichte standen sich dabei zwei Österreicher gegenüber, die einander mittlerweile gut aus dem Nationalteam kennen.
Hier Yusuf Demir 97 Minuten auf der Barça-Bank, dort David Alaba als realer Abwehrchef auf dem Platz. Und dort schrieb er seine eigene Geschichte. Er hob sich sein erstes Tor für Real Madrid für einen besonderen Moment und ein besonderes Spiel auf und erzielte beim 2:1-Sieg über Barcelona das Führungstor. Gleichzeitig handelte es sich um das erste Tor seiner Karriere gegen Barcelona überhaupt. Real Madrid feierte den insgesamt 99. Sieg in dem Prestigeduell.
Für die Spanier war das Match die Rückkehr zum normalen Fußball mit 90.000 Fans im Nou Camp nach einigen Clásicos ohne Fans. Barcelona stellte das jüngste Team seit 15 Jahren und startete mit viel Leidenschaft. Real versuchte, dem Engagement mit Ballbesitz Wind aus den Segeln zu nehmen. Es entwickelte sich in der ersten Hälfte ein gutes Spiel, in dem Barcelona gute Möglichkeiten verjuxte wie Dest, der allein vor dem Tor auf die Tribüne schoss (25.). Oder Piqué, dessen Kopfball nur um Zentimeter am langen Eck vorbeizischte (35.).
Für das Highlight aber sorgte jener Mann, der nach Schlusspfiff offiziell zum „Man of the Match“ gekürt wurde: David Alaba. In der 32. Minute eroberte er am eigenen Strafraum den Ball und leitete einen Bilderbuchkonter ein, den er mit einem Traumtor zum 1:0 abschloss (32.). Gegen seinen Schuss ins lange Eck war Goalie Ter Stegen machtlos. Seit dem Jahr 2000 war Alaba somit der erst fünfte Spieler, der bei seinem Clásico-Debüt auch gleich traf.
In der Defensive wiederum hielt er die Abwehr zusammen und rettete einmal in höchster Not gegen Barcelonas Jungstar Ansu Fati. Barcelona brachte in der Pause Coutinho und stellte das System etwas um, es sollte aber nicht reichen. Denn die Katalanen spielten zwar gefällig, doch im letzten Drittel fehlte es an der nötigen Inspiration, um die dicht gestaltete Real-Defensive auszuhebeln. Madrid schloss die Schnittstellen, bot Barcelona wenig Raum zur Entfaltung.
Schwache Katalanen
So wurde das Team von Ronald Koeman, der nun drei bereits Clásicos in Folge verloren hat, kaum gefährlich. Nur Dest mit einem Fernschuss und Agüero mit einem Kopfball erzeugten den Hauch einer Gefahr.
Dabei ließ Real Barcelona lange Zeit im Spiel, weil man in der Offensive die letzte Konsequenz vermissen ließ. Benzema hätte gleich zwei Mal für die Entscheidung sorgen können, für die erst in der Nachspielzeit Luca Vazquez sorgte. Wieder aus einem Konter, den er selbst einleitete. Den Schlusspunkt setzte Agüero mit dem Tor zum 1:2 (97.).
Lobeshymnen gab es für Alaba. Die spanische Zeitung AS titelte: „Madrid siegt in Barcelona mit einem Tor Alabas, der Figur des Spiels.“ Marca meinte: „Alaba fixiert seinen ersten Clásico.“