Sport/Fußball

Champions League: Kein Comeback-Fest für Sturm gegen Brest

Kritik an heimischen Kickern müsste man nach den Champions-League-Darbietungen eigentlich gar nicht üben. Bei Salzburgs 0:3 in Prag kam  kein Österreicher zum Einsatz, bei Sturms 1:2 bei Brest war es zumindest einer. Die Steirer präsentierten sich allerdings doch  reifer als die jungen Salzburger und boten dem Französischen Spitzenklub ein flottes, attraktives Spiel. 

Für ein Team war es ein Debüt, für das andere ein Comeback. Die Grazer kehrten nach 23 Jahren wieder in die Champions League zurück, Brest betritt erstmals in der 74-jährigen Vereinsgeschichte Europacup-Terrain –  und als Dritter der Ligue 1 rutschte man sofort in die Champions League.

Mut war das Zauberwort, Sturm-Trainer Ilzer schickte im Mittelfeld mit Böving, Kiteishvili und Horvat viel Kreativität auf den Rasen des Stade de Roudourou in Guingamp, wohin Brest aufgrund von UEFA-Auflagen ausweichen hatte müssen.

Aiwu hieß der einzige Spieler mit rot-weiß-rotem Pass in Sturms Startelf. Und der Innenverteidiger brachte sein Team mit einem haarsträubenden Fehlpass erstmals in Gefahr. Doch es kam schlimmer, nach acht Minuten musste Nebenmann Wüthrich wegen einer Knieverletzung vom Platz. Und sechs Minuten später wurde Sturm ein Tor von Jatta aberkannt, Schiedsrichter Walsh hatte schon vorher gepfiffen.  

Nächster Schock

Es gab viele attraktive Offensivszenen und dennoch kam die Führung der Franzosen ein bisserl aus dem Nichts. Ein verlängerter Einwurf landete bei Hugo Magnetti, der von der Strafraumgrenze abzog (23.).

Sturm steckte den Schock schnell weg und kam zu einer Chance durch Böving. In der Folge hatten wieder die Hausherren das Sagen, die „Piraten“, wie die Brest-Kicker genannt werden, stürmten den Grazer Strafraum – und deshalb kam dieses Mal das Tor auf der anderen Seite unerwartet. Nach einer schnellen Aktion brachte Böving den Ball eher ungeschickt in die Mitte, aber die Brust von Fernandez beförderte den Ball ins Tor. So konnten die Steirer mit einer halbwegs breiten Brust in die Kabinen gehen.

Nach der Pause gab es zwei Debüts bei Sturm, der 18-jährige Yalcouye, der von Brighton geliehen wurde, brachte etwas Dynamik ins Spiel, am Ende durfte auch der Türke Yardimci stürmen. Doch Brest war gefährlicher, zunächst hätte fast Verteidiger Chardonnet Sturm eingeschenkt, sein Kopfball ging nur knapp daneben.

Logischer Treffer

Das nächste Tor war deshalb auch die logische Folge: Abdallah Sima traf aus der Drehung zum 2:1 – Aiwu sah erneut nicht glücklich aus. 

Die Steirer spielten in ihrem ersten Pflichtspiel im September, aber am Ende drückte nur noch Brest. Vor allem, als Lavalee Gelb-Rot sah. Vor allem Goalie Scherpen zeichnete sich  aus.