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Champions League: Drei Gründe für Salzburgs Wiederauferstehung

Unverhofft kommt eben doch oft. Gerade in einem Spiel, in dem man den kriselnden Salzburgern wenig bis gar nichts zugetraut hat, ist der Knoten geplatzt. Die Erleichterung im Lager des Vizemeisters ist nach dem 3:1-Erfolg gegen Feyenoord Rotterdam natürlich groß. "Ich bin stolz auf die Jungs, das Gefühl könnte nicht besser sein", freute sich Trainer Pep Lijnders nach dem erfolgreichen Ausflug in seine niederländische Heimat. Nach drei Niederlagen ohne Torerfolg haben die Salzburger in der Königsklasse endlich angeschrieben. Mehr als 316 Minuten haben sie auf ihr erstes Tor in der Champions League heuer warten müssen. Auf einen Sieg auf höchster internationaler Ebene sogar über ein Jahr. In der Vorsaison besiegte Salzburg Benfica im September auswärts 2:0.

Seit Wochen ist Salzburg seiner Form hinterher gelaufen, seit Wochen hagelt es Kritik, das Selbstvertrauen war am Boden. Dann kam auch noch Pech dazu, Coach Lijnders musste die Mannschaft aufgrund zahlreicher Ausfälle wieder einmal ordentlich durchwürfeln - keine guten Voraussetzungen für ein CL-Spiel. 

Warum es dann doch geklappt hat? Der KURIER hat drei Gründe für die ersten drei Punkte und die ersten drei Tore gefunden.

  • Mannschaftliche Geschlossenheit

    Zum ersten Mal seit Wochen hatte man als Zuschauer wieder das Gefühl, da steht eine Einheit auf dem Platz. Jeder kämpfte für jeden, die Körpersprache stimmte von Beginn an. Salzburg war von Beginn weg das aktivere Team und kaufte Feyenoord fast über die gesamte Spielzeit die Schneid ab. „Heute hat man gesehen, dass wir wirklich als Mannschaft aufgetreten sind. Wir waren kompakt, haben das gut gemacht und verdiente drei Punkte geholt“, sagte Samson Baidoo, Teil einer diesmal sehr stabilen Abwehr. "Intensität und Energie, da war uns Salzburg in gewissen Punkten überlegen", gab Feyenoords ÖFB-Verteidiger Gernot Trauner zu.

  • Gewohntes Pressing

    Das über Jahre hinweg hochgelobte Pressingspiel der Marke Red Bull war in den letzten Partien kaum noch bis gar nicht zu sehen. In Rotterdam war es plötzlich wieder da. Auch, weil Feyenoord den Salzburgern oft den Gefallen machte, von hinten rausspielen zu wollen. Aber Salzburg war bereit, gefiel mit diszipliniertem und gut abgestimmtem Pressingverhalten, das viele Ballgewinne tief in der gegnerischen Hälfte zur Folge hatte. Das freute natürlich auch Lijnders: "Wir haben aggressiv, klug und in den richtigen Zonen verteidigt."

     

  • Effizienz

    Die Salzburger Tormaschine ist ebenfalls ins Stocken geraten in den letzten Wochen. Abgesehen vom Cup war man vor Rotterdam drei Spiele ohne Torerfolg geblieben. Gegen Feyenoord war es Karim Konate, der den Bann brechen konnte. Der Torschützenkönig der Vorsaison hatte zu Saisonbeginn noch mit einer Verletzung zu kämpfen, kommt aber jetzt immer besser in Fahrt und hält schon bei acht Saisontoren. Dass er einen Elfmeter an die Latte knallte, werden ihm Fans und Kollegen verzeihen. Kaum schöner hätte Daouda Guindo sein erstes Tor in der Königsklasse gestalten können. Der Schuss des 22-Jährigen aus Mali passte genau unter die Latte und sorgte endgültig für Erleichterung.

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Salzburg hat mit "alten" Tugenden zurück auf die Siegerstraße gefunden. Bleibt die Frage, ob das ein Strohfeuer oder doch eine Initialzündung war. In der Champions League ist der Aufstieg - also ein Platz in den Top-24 - rechnerisch weiter möglich, bei dem Restprogramm allerdings sehr schwierig (Leverkusen, PSG, Real, Atletico). Die Hoffnung ist jedoch groß, dass der Knoten jetzt wirklich geplatzt ist und es auch in der Liga wieder besser läuft. "Das gibt uns viel Selbstvertrauen für die nächsten Spiele", sagte Nicolas Capaldo. Die nächste Möglichkeit, die "alten" Tugenden erneut auf den Platz zu bringen, gibt es am Sonntag auswärts gegen Blau-Weiß Linz.

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