Sport/Fußball

Nach Bayern-Niederlage: Ex-Salzburger rassistisch beleidigt

Nach der 0:1-Pleite im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Lazio Rom ist Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano (25) in den sozialen Netzwerken von den eigenen Fans rassistisch beleidigt worden.

Der französische Nationalspieler war die tragische Figur des Spiels. In der 67. Minute sah er die Rote Karte und musste vom Platz. Zuvor hatte er Roms Isaksen mit offener Sohle heftig am Knöchel getroffen. Ein klarer Elfmeter, den Lazio-Kapitän Ciro Immobile anschließend locker zum 1:0 verwandelte.

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Die Bayern stellten sich hinter Upamecano, der seinen Durchbruch einst bei Red Bull Salzburg geschafft hatte: „Die rassistischen Kommentare auf Social Media gegen Dayot Upamecano sind absolut verabscheuenswert. Der FC Bayern verurteilt diese aufs Schärfste. Wer solche Kommentare absetzt, ist kein Fan unseres Vereins. Wir stehen hinter dir, Upa!“

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"Nichts schönzureden"

Sportlich war es für die Bayern der zweite herbe Rückschlag binnen weniger Tage. Die Niederlage folgte nur vier Tage auf das bittere 0:3 im Bundesliga-Topspiel gegen Bayer Leverkusen. Aktuell droht den Bayern die erste Saison seit 2011/12 ohne Titelgewinn.

Tormann Manuel Neuer hat nach der Partie den internen Zusammenhalt beschworen. „Wir müssen den Finger in die Wunde legen und trotzdem eng zusammenbleiben“, sagte der 37-Jährige. „Wir müssen uns in die Augen schauen und uns auf dem Platz gegenseitig helfen“, mahnte Neuer: „Es bringt nichts, jetzt auseinanderzufallen. Wir sind unsere schärfsten Kritiker“, sagte er zur Aufarbeitung in den kommenden Tagen bis zum Ligaspiel beim VfL Bochum.

„Im Moment fällt vieles einfach sehr schwer“, äußerte Neuer zur sportlichen Krise: „Wir brauchen Erfolgserlebnisse, wir brauchen Erfolgsmomente. Es geht nur über Siege, über Tore, über Sicherheit, die du bekommst.“

Vorstandschef Jan-Christian Dreesen sagte in seiner Bankettrede: „Die Römer haben uns in der zweiten Halbzeit den Schneid abgekauft. Da gibt es auch nichts schönzureden, das haben wir uns anders vorgestellt.“ Er richtete im Teamhotel in Rom den Blick nach vorne auf das Rückspiel am 5. März und erinnerte dabei an die Haltung der früheren Bayern-Bosse. 

„Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß haben immer bei einem 0:1 auswärts gesagt: “Das ist ein Ergebnis, mit dem kann man leben. Das kannst du zu Hause noch gewinnen.„ Das ist die Botschaft, die wir mitnehmen müssen. Unsere Mannschaft hat die Qualität“, sagte der Bayern-Chef vor den Spielern, Trainer Thomas Tuchel und den eingeladenen Gästen.

Auch Thomas Müller blieb in der Nacht zum Donnerstag „bewusst selbstbewusst“, wie der Angreifer sagte: „Es ist Halbzeit. Klar, wir haben Probleme. Trotzdem kann es im Fußball ganz schnell gehen. Wir haben jetzt drei Wochen Zeit für diesen Kampf ums Viertelfinal-Ticket im Rückspiel.“ Kämpferisch fügte der 34-Jährige hinzu: „Lazio ist in Überzahl nicht aufs zweite Tor gegangen. Und ich hoffe, dass wir das bestrafen können (im Rückspiel).“

In eine Trainerdiskussion wollte Müller nicht einsteigen: "Die könnt ihr gerne führen. Dafür sind wir Spieler die falschen Ansprechpartner.“