Klarer LASK-Sieg beim WAC, Sturm Graz bezwingt die WSG Tirol
Der LASK machte einen legeren Abstecher nach Wolfsberg. Trainer Dominik Thalhammer, der an der Seitenlinie modisch elegant im Anzug arbeitet, saß nur auf der Tribüne, weil er am Sonntag zu heftig den Schiedsrichter kritisiert hatte. Und siehe da, Thalhammer trug eine sportlich elegante Trainingsjacke, in Schwarz. So wie sein Ersatz an der Linie, Emmanuel Pogatetz, der allerdings in Rot.
Die Linzer mussten personell aber nicht nur auf der Trainerbank umstellen. Mit dem verletzten Wiesinger und dem gesperrten Trauner fehlten zwei Drittel der Stamm-Dreierabwehr. Die bildeten Filipovic, Andrade und Holland, der aus dem defensiven Mittelfeld nach hinten rückte.
WAC - LASK 0:4 (0:2)
Tore: 0:1 (18.) Eggestein, 0:2 (26.) Ranftl, 0:3 (61., Elfmeter) Eggestein, 0:4 (92.) Reiter.
WAC: Kuttin - Novak (66. Schöfl), Henriksson, Lochoshvili, Giorbelidze - Taferner (74. Stratznig), Leitgeb, Liendl (74. Dieng), Wernitznig (74. Jasic) - Röcher, Vizinger (62. Joveljic).
LASK: Schlager - Filipovic, Holland, Andrade - Ranftl, Grgic, Michorl (79. Madsen), Renner (92. Potzmann) - Goiginger (92. Plojer), Eggestein (72. Griger), Balic (79. Reiter).
Die Partie begann mit ein bisschen abtasten, wohl mehr aus Vorsicht denn aus Unkenntnis. Es war das fünfte Duell der beiden Klubs in dieser Saison, alle vier hatte der LASK gewonnen. Die Kärntner hatten mit 53 Gegentoren die schlechteste Bilanz der Meistergruppe. Auch gegen den LASK haperte es im Defensivverbund des WAC, vier Gegentore kamen dazu.
In der 18. Minute gab es von Giorbelidze nur Escortservice für Goiginger, nach dessen Stanglpass war Henriksson zu weit weg von Eggestein, der Deutsche brauchte den Ball nur noch zur Führung über die Linie zu schieben. In der 26. Minute leistete sich der WAC einen billigen Ballverlust im Aufbauspiel, der LASK-Konter war zögerlich, doch der Weitschuss von Ranftl passte ins Kreuzeck. Von da an waren die Kärntner nicht mehr im Spiel, der LASK vergab etliche Chancen. Für das 3:0 brauchte es aber ein Elferfoul von Giorbelidze an Balic, Eggestein traf (62.). Der Treffer von Reiter in der Nachspielzeit war nur noch Draufgabe.
Grazer Sieg dank Tiroler Fehlern
„Das wird sicher kein Rasenschach“, meinte Thomas Silberberger vor dem Duell mit Sturm, aber in den ersten 30 Minuten schien der WSG-Tirol-Coach mit seiner Prophezeiung ordentlich daneben zu liegen. Die beiden Teams ließen Vorsicht walten wie zwei Schachspieler, die nur darauf bedacht sind, bloß keinen falschen Zug zu machen und sich nicht zu früh aus der Deckung zu wagen.
WSG TIROL - STURM GRAZ 2:3 (1:2)
Tore: 0:1 (31.) Nemeth, 0:2 (38.) Yeboah, 1:2 (39.) Baden Frederiksen, 1:3 (55.) Hierländer, 2:3 (72.) Baden Frederiksen.
Gelbe Karten: Koch, Baden Frederiksen, Celic bzw. keine.
WSG Tirol: Oswald - Koch, Behounek, Gugganig (84. Hager), Schnegg (84. Buchacher) - Rogelj (65. Naschberger), Petsos, Celic, Rieder (58. Dedic) - Baden Frederiksen, Anselm (65. Pranter).
Sturm: Siebenhandl - Gazibegovic, Nemeth, Wüthrich (73. Geyrhofer), Dante - Hierländer, Kiteishvili (83. Jäger), Gorenc-Stankovic, Kuen - Yeboah (83. Friesenbichler), Jantscher (79. Ljubic).
Es brauchte eine Standardsituation, um die Pattstellung aufzulösen. Das Grazer Führungstor durch Nemeth nach einem Jantscher-Freistoß hatte belebende Wirkung. Der junge Verteidiger nützte einen Patzer von WSG-Goalie Oswald aus – 0:1 (31.).
Danach ging es dann plötzlich Zug um Zug und Schlag auf Schlag. Die Grazer nützten die kurze Schockstarre der Hausherren und stellten schon wenige Minuten später auf 2:0. WSG-Verteidiger Gugganig konnte seinen früheren Teamkollegen Yeboah nicht bändigen, der Stürmer, der erst im Winter von Wattens nach Graz gewechselt war, hatte leichtes Spiel und schob den Ball durch die Beine von Oswald (38.).
Tormann-Schwächen
Es dauerte nur eineinhalb Minuten, dann meldeten sich die Tiroler zurück. In Person von Goalgetter Frederiksen, der von der Strafraumgrenze einen Kopfball gefinkelt und sehenswert über Sturm-Tormann Siebenhandl in die Maschen setzte – 1:2.
Die Hoffnungen der Wattener erhielten nach dem Seitenwechsel aber rasch einen Dämpfer. Wieder flog ein Freistoßball in den Strafraum, wieder sah Torhüter Oswald schlecht aus und lud Hierländer zum Tor ein (56.).
Der Widerstand der Hausherren war damit aber nicht gebrochen. Stürmer Frederiksen brachte die Tiroler mit einem Schuss unter die Latte zurück ins Spiel – 2:3 (72.).
Die Gäste aus Graz brachten den Vorsprung aber über die Zeit und behaupteten mit dem Auswärtssieg den dritten Tabellenplatz.