Sturm gewinnt 1:0 und beendet Austrias Serie
Von Harald Ottawa
Sturm darf sich langsam mit dem Gedanken anfreunden, die "Ohne-Salzburg-Tabelle" zu gewinnen. Nach dem knappen, aber verdienten 1:0-Sieg über die in diesem Jahr noch unbesiegte Wiener Austria beträgt der Vorsprung auf den Dritten Rapid fünf Punkte, der Vizemeistertitel wirkt immer näher.
Sturm gab beim Startelf-Comeback von Kiteishvili nach dessen endgültig überstandenen Syndesmose-Verletzung rasch den Ton an. Schon in den ersten zehn Minuten bewährte sich Austria-Goalie Pentz direkt vor dem eisernen Sturm-Anhang zweimal mit Bravour bei Versuchen des aufgerückten Verteidigers Wüthrich. Allmählich ließ der Sturm-Lauf etwas nach, die Austria sortierte sich besser, blieb aber bei den Vorstößen ob der Ungenauigkeiten im Pass-Spiel ungefährlich. Einmal lief Turbo-Sprinter Ohio der Sturm-Abwehr davon, Siebenhandl konnte gerade noch eingreifen. Die erste Hälfte war temporeich, intensiv, wenngleich auch etwas ereignisarm.
Sturm startete wieder fulminant und wurde dieses Mal auch belohnt. Jon Gorenc-Stankovic verwertete sechs Minuten nach Wiederbeginn ein Zuspiel von Kiteishvili am Fünfer zur verdienten Führung. Austria-Trainer Schmid mundete das Ganze überhaupt nicht mehr, er wechselte nach rund einer Stunde unter anderem seine Stürmer. Und Vucic vergab kurz darauf nach Fehler von Gorenc-Stankovic die erste und letztlich einzige Austria-Chance, er scheiterte an Siebenhandl.
Wer eben dachte, das wäre ein Weckruf gewesen, täuschte sich. Die Grazer blieben am Drücker, hatten durch den Dänen Höjlund die nächste Top-Chance. Erst in der Schlussphase legten die Wiener ein wenig zu, der Sieg der Grazer in einem überaus fairen Spiel (nur zwei Gelbe Karten) war verdient und hätte höher ausfallen können.
Die Austria verpasste den Startrekord in ein Kalenderjahr einzustellen. Sieben Spiele beendete man ohne Niederlage, in den ersten acht Matches des Jahres blieb die Wiener Austria nur 1977 und 1985 ungeschlagen.